#netbeat 32/15: Digitaler Input

Lange nichts gehört: Was macht eigentlich das alte GEMA-Haus in den Zeiten des digitalen Turns? Wie kommt ein Hashtag aus dem Klassenzimmer? Würde Humboldt einen MOOC besuchen? Und wie steht gerade die Sonne in New York? Wir haben Antworten! Zudem bereisen wir noch Pakistan und sinnieren mit Byung-Chul Han über den Zusammenhang der ganz großen Fragen.

Alles drin im neuen #netbeat! Die besten Links der Woche. Wöchentlich kuratiert von den Kooperateuren für Euch: Das Beste aus Netzpolitik, Kultur, Medien, digitaler Bildung, Politik und Zeitgeschichte.

Digitale Bildung: GEMA hoam?

von Oliver Baumann

Eigentlich wissen alle, bis auf den nicht unbeträchtlichen Teil der GEMA-Empfänger, dass die GEMA überholt ist, nach Hause gehen kann. Wie soll das auch in Zeiten von „Open Access“ und Wikipedia funktionieren? Wie geht man als 100-jähriger Abrechnungs- und Verwertungskoloss mit „Sharing“ und „Remixen“ um? Man verharrt erst einmal und kämpft gegen die Usurpatoren names Youtube & Co. Mehrere andere Akteure bemühen sich seit Jahren, Alternativmodelle für die Lizenzierung von urheberrechtlich relevanten Werken zu etablieren. Creative Commons mit seinen CC-Lizenzen vorneweg. Die Macher_innen der Cultural Commons Collecting Society (C3S) haben dann im April ein neues System für die Verteilung von Spenden angekündigt, eine Konkurrenz zum GEMA-Monopolisten. Diese lachte. Aber jetzt steht bereits ein funktionierendes Mircropayment-System (Adore). Und die GEMA? Ist jetzt skeptisch. Und wir? Wir sind neugierig.

Digitale Bildung: #wirsindflüchtlingskinder

von Miriam Menzel

Doch, doch. Digitale Bildung und Geschichtsunterricht vertragen sich. Und wenn es richtig gut läuft, sorgt eine Geschichtsstunde sogar für digitale Volksbildung. Beispiel: An der Gesamtschule Eiserfeld in Siegen hat jüngst eine Geschichtsstunde zu der ganz aktuellen Frage geführt, wer in unserer Gesellschaft eigentlich „Flüchtlingskind“ ist. Dies wiederum veranlasste Schüler_innen zur Produktion eines kurzen Videos, das nun – versehen mit dem Hashtag #wirsindflüchtlingskinder – die breite Öffentlichkeit digital bildet. Mehr hier: http://halbtagsblog.de/2015/10/11/wir-sind-fluechtlingskinder/

Digitale Medien: Das „Manhattanhenge“ auf der Karte

von Arjan Dhupia

Unter „Manhattanhenge“ versteht man das Phänomen, das am stärksten zwei Mal im Jahr in Manhattan aufritt, wenn das Licht der untergehenden Sonne durch die Ost-West-Straßen von New York City fallen. Unter http://nychenge.com lässt sich nun eine interaktive Map der Stadt aufrufen, die mittels einer verschiebbaren Zeitachse den Winkel der einfallenden Sonnenstrahlen anzeigen lässt. So kann man leicht herausfinden, wann und an welcher Stelle sich die besten Bilder des Manhattanhenge in New York einfangen lassen.

Digitale Bildung: Zur Lage der Nation im Digitalen Zeitalter

von Markus Uehleke

Die Fern-fern-Uni lehrt online! Während auf der nordamerikanischen Onlineplattform coursera bereits über 15 Millionen Studenten eingeschrieben sind, stößt man hierzulande weiterhin auf erstaunte Gesichter, wenn man erzählt, man nehme an einem MOOC teil. Was für so manche Ohren eher noch wie eine neue Puddingmarke klingt, ist derweil im Netz ein rasant wachsender Markt an freien Lehrinhalten, der teilweise bereits die Möglichkeit der entgeltlichen Zertifizierung bietet. Warum Deutschland hier weit hinterhinkt und was überhaupt „unser“ Humboldt dazu sagen würde; – endlich schreibt eine namhafte Zeitung darüber! „Humboldt gegen Orwell“ bei Zeit Online spricht unsere Sprache …

Medien: Wir sehen uns in Pakistan

von Laura Casadevall

Einer der tollsten Reiseblogs Roads & Kingdoms hat eine Longform Reportage über das pakistanische „Eid“-Fest gemacht. Es fühlt sich an, als wäre man selbst da gewesen. Man taucht ein in eine neue Kultur. Wirklich Lesenswert!

Kultur: „[…] ich beute mich aus in der Illusion, dass ich mich verwirkliche.“

von Lydia Meyer

Was hat das Smartphone mit der Liebe zu tun? Die Freiheit mit dem Neoliberalismus? Big Data mit Hartz IV? Ein Musterbeispiel für assoziatives Denken liefert der Berliner Philosoph Byung-Chul Han, während er nebenbei messerscharf all das analysiert und an den Pranger stellt, was auch ein Jahr nach diesem Interview immer noch völlig verkehrt läuft.

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