#netbeat 35/15 – Online über Offline

Diese Woche im #neatbeat. Eine Homepage macht sich um die Aufklärung im NSU Prozess verdient. Außerdem wird gezeigt wie es um den Breitbandausbau in Deutschland steht, wodurch wir uns 0,3% schneller New Yorker Spielplätze anschauen, die Wege mexikanischer Drogenhändler nachvollziehen, oder uns das neue Wanda Album anhören können.

#netbeat. Für euch wöchentlich kuratiert von den Kooperateuren. Das Beste aus Netzpolitik, Kultur, Medien, digitaler Bildung, Politik und Zeitgeschichte.

Zeitgeschichte: Das Jahr Vier nach dem NSU

von Lisa Schank

Heute vor vier Jahren starben Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos in einem Wohnwagen in Eisenach. Kurz danach wurde die Existenz des NSU bekannt und eine Gesellschaft, die bis dahin
davon ausgegangen war, dass Morde an Migranten und Migrantinnen zumeist „Clan-Streitigkeiten“ zugrunde liegen, sah sich mit der Existenz eines rechtsradikalen Terrornetzwerkes konfrontiert. Seit Mai 2013 versucht der NSU-Prozess die Verzweigungen und Taten dieses Netzwerkes nachzuvollziehen. Die Seite NSU-Watch dokumentiert seitdem jeden Prozesstag. Zudem zeigte die ARD am Montag eine spannende und zum Teil verstörende Reportage, welche einen Überblick über den Prozess gibt. Zu sehen in der Mediathek des ARD

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Netzpolitik: Digitale Stagnation

von Oliver Baumann

Ach, nee, wie kommts. Autobahnen ungleich Breitbandausbau? Oder doch Yeah, 0,3% Fortschritt, fast mitten rein in die Digitalisierung? Die Kernzahlen der Umfrage von D21 sind eher ernüchternd. Mobil gewinnt und die große Frage nach der Datensicherheit oder eher Unsicherheit beherrscht die semidigitalen Gemüter. Und die digitale Kompetenz hinkt. Es gibt immer viel zu tun.

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Bildnachweis: flickr.com von von Dominik „Dome“ (CC by 2.0)

Kultur: „Better a broken bone than a broken spirit“ – Utopische Spielplatzarchitektur im New York der 1960er

von Arjan Dhupia

Spiele sind nicht nur kulturelle Ausdrucksformen, sie sind ebenso Spiegel unserer Gesellschaft. Das gilt auch für vermeintlich‚ unschuldige‘ Orte des Spiels wie die urbanen Abenteuerspielplätze für Kinder. Im lesenswerten Essay von James Trainor erfährt man, dass Spielplätze vor 40 Jahren nicht immer sterile Hochsicherheitsareale waren, deren Bauteile scheinbar in erster Linie auf Schadensbegrenzung ausgelegt waren, anstatt die Fantasie des Kindes zu fördern. Der architekturtheoretische und sozialpolitische Zeitgeist macht eben nicht einmal vor Spielplätzen halt. Dass Amerika hier kein Einzelfall ist, lässt sich beispielsweise bei unseren österreichischen Nachbarn feststellen: Im Wien der Nachkriegszeit entstanden ganz analog abstrakte Spielplatzarchitekturen, die hier dem Figurativen der nationalsozialistischen Architektur entgegenwirken sollten. In beiden Fällen sind wahre Kunstwerke entstanden, von denen nur die wenigsten erhalten sind.

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Bildnachweis: von flickr.com The U.S. National Archive (keine bekannten Urheberrechtseinschränkungen)

Medien: NarcoData. Mexikos dunkle Geschichte visualisiert

von Bastian Tittor

NarcoData schafft nach Meinung seiner Entwickler_innen das, woran der mexikanische Staat seit Jahren scheitert: Einen umfassenden, frei zugänglichen Überblick über den Drogenverkehr im Land. Auf Basis von Daten der letzten vier Jahrzehnte wagen sich Journalisten_innen des Online-Nachrichtenportals Animal Político und der Publizistenplattform Poderopedia an dieses spannende Projekt. Es entstand eine interaktive Karte, anhand derer die Bewegungskreise der Kartelle verfolgt werden können. Ein sehr interessantes Format, das aufzeigt, wie auch Medien ihren Teil zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens leisten können.

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Bildnachweis: flickr.com von Claudio Toledo (CC by 2.0)

Kultur: Das Phänomen Wanda auf den Punkt gebracht

von Lydia Meyer

Ihr hattet euer Jahr. Jetzt verpisst euch wieder. I´m out!

via GIPHY

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