Dieses Mal wird es ziemlich digital im #netbeat. Die New York Times stellt ihre eigene Virtual Reality App vor und Whatsapp geht neue Wege in Sachen Kundenbindung. Außerdem wird es kulinarisch. Garantiert unauthentisch. Zu guter Letzt wird es politisch. Alles drin im neuen #netbeat! Die besten Links der Woche. Wöchentlich kuratiert von den Kooperateuren für Euch: Das Beste aus Netzpolitik, Kultur, Medien, digitaler Bildung, Politik und Zeitgeschichte.

 

Mitten im Geschehen dank Virtual Reality

von Merlin Münch

Auch die New York Times ist auf den Virtual Reality Zug aufgesprungen und hat eine erste eigene App herausgebracht. NYT VR ist für iOS und Android verfügbar und kann sowohl nur mit dem Smartphone, als auch mit Googles Cardboard VR-Brille benutzt werden. Bisher gibt es lediglich eine Handvoll Kurzfilme zu sehen und es braucht eine recht stabile Internetverbindung, da die Clips zwischen 50 und 300 Mb groß sind. Auch fühlt sich das Format stellenweise noch nicht wirklich ausgereift an. Trotzdem: Wenn man bei einem „Fooddrop“ im Sudan in einer Menschenmenge steht und zusieht, wie die Essenspakete vom Himmel segeln oder sich nach den Attentaten von Paris mitten unter den Trauernden wiederfindet, hat das auch jetzt schon den gewünschten Effekt. Zu jedem Video gibt es außerdem einen Hintergrundartikel.

 

Essen und Exotik: „Chinese Food and the Joy of Inauthentic Cooking“

von Arjan Dhupia

Essen ist nicht einfach nur Essen – das weiß man in Zeiten von Genmais, globalisierter Wirtschaft und Slow Food. Eine interessante Triebfeder dafür, wie wir über Essen nachdenken, ist die Exotik. Fremde Geschmäcker, Gerichte und Kochweisen faszinierten schon immer. Was einer Gesellschaft als exotisch gilt, hängt mit dem Zeitgeist zusammen. Was heute peruanisches Ceviche, japanische Suppen oder äthiopisches Injera sind, war im frühen 19. Jahrhundert z.B. die französische Küche. Der Gastrosoph und Zeitgenosse Brillat-Savarin berichtet von einem Franzosen, der es durch Zufall zu einer Karriere als Salatsoßenzubereiter im fernen London brachte und für viel Geld in fremde Haushalte eingeladen wurde, um dort nichts anderes zu tun, als mit exotischen französischen Zutaten das Salatdressing zu mischen. Ein französischer Koch zum Mieten – authentischer geht’s wohl kaum. Kann sich heute zwar keiner mehr leisten, aber dafür gibt’s ja Kochbücher, die einem wahlweise Tausend und eine Nacht, die äthopische Steppe oder die Suppenküchen Tokios nach Hause holen sollen.

Nun liest man im New Yorker Magazine, dass die ersten chinesisch-amerikanischen Kochbuchautoren damit werben, dass ihre Rezepte „100% Inauthentic!” sind. Wie bitte? Inauthentizität gilt diesen Einwandererkindern nämlich als Kompliment: Für sie sind ihre eigene Mischungen aus chinesischen und amerikanischen Einflüssen eine Ausdruck von Macht und eine Zurückweisung von den Erwartungen und Geschmäckern anderer. Und eine Hommage an den Erfindungsreichtum von Immigranten in fremden Ländern, denen es oft an den richtigen Zutaten mangelt und die durch Finesse Neues kreieren. Eine Filmemacherin fragt dazu: „Do we think we understand a culture better when it’s in our stomachs?” Da wird wohl was dran sein.

food-vacation-boats-lunch

 

Rechts gegen Rechts

von Jaana Müller

Danke, liebe Neonazis und Rechtsextreme dass ihr euch selbst abschafft
eure Lügenpresse

Quelle: flickr.com CC2.0

Quelle: flickr.com CC2.0

 

Die Syrische Vertretung in Berlin

von Lydia Meyer

Die Situation im Bürgerkriegsland Syrien ist nicht nur dort gelinde gesagt undurchsichtig. Sie trägt auch in Berlin zum Teil skurrile Früchte. So gibt es, wie ZEIT Online zeigt, in Berlin gleich zwei Syrische Botschaften. Aber irgendwie auch wieder nicht.

 

Die etwas restriktivere Form der Kundenbindung

von Bastian Tittor

WhatsApp geht neue Wege, um seine User an den eigenen Dienst zu binden. Nach diesem Bericht auf theverge.com blockiert das jüngste Update des Messenger-Programms sämtliche Links, die zum aufstrebenden Konkurrenten Telegram führen. So werden Nachrichten mit Verweisen auf Telegramm nicht als Hyperlink angezeigt und ebenso wenig kann der indizierte Text per Copy & Paste vervielfältigt werden. Methoden, die im Facebook-Konzern keine unbekannte Praxis darstellen und eigentlich zum Schutz vor Spam und Spyware gedacht waren. Ganz ähnlich agierte das Unternehmen jedoch auch gegenüber Empfehlungen für das soziale Netzwerk tsu.co. Da scheint man wohl selbst nicht mehr ganz von der eigenen Qualität überzeugt.

 

Would you like to share your thoughts?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© KOOPERATIVE BERLIN.  Jobs  Impressum  Datenschutzerklärung