#netbeat 24/16: Von Nachbarschaft, gelebter Geschichte und Kraken, die in Äpfeln wohnen

#netbeat 24/16: Von Nachbarschaft, gelebter Geschichte und Kraken, die in Äpfeln wohnen

 Boateng

Wer schützt die deutschen (Tor-)Grenzen?

Man muss das Internet hassen und lieben. So sehr, wie leider Hate-Speech und Rassismus immer wieder in Kommentaren und Threads ihren Platz finden, so kommt auch immer wieder ein Sturm der Empörung in Form eines gepflegten Shitstorms auf, wenn Rassist_innen und Demokratiefeind_innen der AfD und Kumpanen ihre kritischen Kommentare zur Lage der Nation abgeben. Zuletzt gelesen und gesehen bei den Äußerungen von Gauland zur Wahl seiner Nachbar_innen. Im deutschen Auftaktspiel hat Boateng gezeigt, dass wir froh sein können, dass Neuer ihn als Nachbarn auf dem Platz hat. Schöner wäre es allerdings, wenn wir Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur dann feiern und bewundern, wenn sie dabei helfen „den Kasten“ im Spiel gegen die Ukraine sauber zu halten.
Lieben muss man das Internet an dieser Stelle trotzdem. Allein wegen der Welle an Memes, Kommentaren und GIFs, die im Nachgang zum Sonntagsspiel das Internet fluteten und die Äußerungen Gaulands auf die richtige Art und Weise karikierten. Vice Sports hat hier einiges zusammengestellt. Maximilian Weis

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History SummerCamp 2016 – Where the f**k is Wünsdorf?

Wünsdorf? Never heard of that guy…
Dann habt ihr was verpasst! Im Rahmen des diesjährigen History SummerCamps hatten Schüler_innen die Gelegenheit das historische Kasernengelände auf dem Land südlich von Berlin auf eigene Faust zu erkunden und unter Anleitung unseres Projektteams selbstständig Filmbeiträge zu produzieren, die den Charme, die Geschichte und die Spuren der Macht dieses bedeutsamen, aber vielen Menschen unbekannten, Ortes einfangen sollten. Im Fokus standen dabei mögliche Ideen für Umgestaltungen und Folgenutzungen des riesigen Areals.
Der Name Wünsdorf sagt heute vielen nichts mehr, doch die unscheinbare Gemeinde war einst der größte Militärstandort Europas. In den 80er-Jahren lebten hier Schätzungen zufolge bis zu 75.000 sowjetische Armeeangehörige und Zivilisten. Die Geschichte Wünsdorfs als Militärstandort ist bereits älter: Schon 1910 wurden hier die ersten Militärgebäude errichtet. In der NS-Zeit entstanden hier Kasernenkomplexe und Bunkeranlagen. Zwischen 1939 und 1945 war in Wünsdorf sogar das Oberkommando des deutschen Heeres untergebracht. Heute, 22 Jahre nach Abzug der letzten sowjetischen Truppen, wird das militärische Gelände, das in weiten Teilen immer noch brach liegt und sich nach einer neuen Aufgabe sehnt, zum Schaffensplatz für 25 junge Zivilisten mit fünf Kameras. In den drei Tagen auf dem ehemaligen Kasernengelände hatten die Schüler_innen Gelegenheit Geschichte hautnah zu erleben: beim Erkunden des Geländes oder dem Gespräch mit Zeitzeugen. Nach Feedback von Schülern und Lehrenden eine hervorragende Möglichkeit Geschichte lebendig erfahrbar zu machen. Die Ergebnisse des dreitägigen SummerCamps könnt ihr euch bald hier anschauen – stay tuned. Maximilian Weis

Foto: Pixabay

Foto: Pixabay

Von Kraken, die in Äpfeln wohnen

Am Montagabend war es wieder so weit. Die „Apple Worldwide Developers Conference (WWDC)“, also die Entwicklerkonferenz von Apple, begann in San Francisco. Gespannt warteten Hundertausende Menschen vor Ort und via Livestream auf die Ankündigungen des Software-Chefs Craig Federighi. Darunter war die Information, dass Apple künftig plant im großen Stil Daten zu sammeln. Die Ankündigung passt nicht wirklich zum Image des Konzerns, tolle Produkte zu verkaufen und keine Nutzerprofile seiner Kunden anzulegen. Natürlich wurde die überraschende Neuigkeit schnell relativiert, um sich von Datenkraken wie Google und Facebook abzuheben: Apples Methode basiert im Prinzip auf der Methode der „differential privacy“. Vereinfacht gesagt geht es darum Nutzerdaten für den Konzern brauchbar zu machen, ohne die Privatssphäre des einzelnen Users zu gefährden. Wired.com fasst das Prinzip folgendermaßen zusammen: „Differential privacy is the statistical science of trying to learn as much as possible about a group while learning as little as possible about any individual in it.“
Wie Apple in der Datensammlung tatsächlich vorgehen wird und welche Konsequenzen es für den einzelnen User hat, wird sich zeigen. Gibt es eine neue Datenkrake im Meer der Nutzerdaten oder nur so ein kleines, süßes Babydatenkrakchen wie im Bild oben? Maximilian Weis

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