Unser #netbeat. Ein kurzer Wochenrückblick der KOOPERATIVE BERLIN über Trends und Facts aus Netzpolitik, Medien, digitaler Bildung, Politik und Zeitgeschichte. Kuratiert von uns für euch. Diese Woche geht’s um (mangelnde) Diversität in der Filmbranche, neue Nachbarn und Cyborg-Omis.

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Sei anders! Sei wunderbar!

Menschen – diese merkwürdigen Geschöpfe. So gleich und doch so unterschiedlich. Mal groß, mal klein, mal dick, mal dünn, be- und enthaart, muskulös, tätowiert, unglaublich laut, ausgesprochen leise, viel auf Reisen, jeden Abend auf der Couch… Diese Liste ließe sich bis in die Unendlichkeit fortführen. Gerade diese Vielfalt ist es doch, die uns so interessant macht. Schaut man sich allerdings Film und Fernsehen an, ist von der tollen Diversität nicht mehr viel übrig.

In erfolgreichen Filmen geht es meistens um den starken Helden, der jede noch so heikle Situation easy peasy bewältigt. Schwäche? Gibt’s nicht! Ganz anders sieht’s bei der Repräsentation von Frauen aus. Die sind meistens Freundin, Ehe-Frau, Geliebte von irgendeinem vermeintlich anbetungswürdigen Mann, arbeiten als Sekretärin und dürfen – nein, MÜSSEN natürlich schwach sein.

Dass das Quark ist, wissen wir doch alle! Frauen können so viel mehr, als nur „die Gespielin von“ sein. Dieser Meinung ist auch die Schauspielerin Jessica Chastain, die dieses Jahr in der Jury der Filmfestspiele von Cannes saß. Sie kritisiert die Darstellung weiblicher Rollen in den gezeigten Filmen. Ihr Wunsch: mehr Rollen, die so sind, wie die Frauen, die sie aus ihrem Alltag kennt. Denn Frauen können mehr: Unternehmen, ja sogar ganze Länder leiten (an dieser Stelle ‘nen lieben Gruß an Angie).

Aber nicht nur mutige und starke Frauen sind unterrepräsentiert. Hey, Filmindustrie, hier ein kleines Geheimnis für dich: es gibt noch so viele andere wundervolle Geschlechter, Menschen sind nicht immer heterosexuell, Männer können nicht immer stark sein und nicht alle Menschen auf dieser Welt sind weiß. Also: get your shit together! Denn Repräsentation ist wichtig. Vor allem für Jugendliche, die auf der Suche nach Vorbildern sind. Deshalb gibt es Formate wie Auf Klo, in denen nicht nur Lisa Müller und Max Mustermann eingeladen werden. Wir bei der KOOPERATIVE wissen: Anderssein ist okay! Sogar eigentlich ziemlich normal.

Kommentiert von Julia Wenzel.

Zwischen Krieg und Integrationskurs

Betrachtet man die aktuelle Berichterstattung, so drängt sich der Eindruck auf, dass die sogenannte „Flüchtlingskrise“ bewältigt ist. Wir sind stattdessen mit Trump, den andauernden Raketentests in Nordkorea oder der erodierenden europäischen Einheit beschäftigt.

Das will VICE ändern: Eine neue Serie namens „Neue Nachbarn“ porträtiert junge Geflüchtete aus Nahost und Afrika und will diese zurück ins öffentliche Bewusstsein rücken. Die Besonderheit: Die Geflüchteten sind nicht lediglich Objekt, sondern Sprecher_innen der Erzählungen. Themen sind Leidenschaften, der Alltag von Behördengängen bis zur ersten Liebe, persönliche Fluchtgeschichten sowie Zukunftsträume.

Die Evolution des Hörgeräts

Ja, auch unsere Eltern und Großeltern werden langsam zu Cyborgs. Eigentlich sind es einige schon lange. Denn immer mehr kleine und große Unternehmen tüfteln fleißig an smarten Wearables im Ohr. Hearables nennt man das in informierten, digitalisierten Kreisen. Hörgeräte wiederum nennen es unsere meist etwas betagteren Generationen. Diese Geräuschverstärker und -erweiterter gibt es schon eine ganze Weile. Doch jetzt werden Hearables auch für Menschen mit völlig gesundem Gehör entwickelt. Weg vom Medizinimage, hin zum Lifesetyleprodukt. Damit kann man sich die Umwelt auditiv so zurechtfiltern, wie man möchte.

Zum Beispiel mit verschiedenen Hörmodi, abhängig vom Standort. Im Restaurant etwa werden lästige Gespräche des Nebentischs herausgefiltert, während das Gegenüber besser verstanden werden kann. Und Ansagen am Bahnhof sollen bald direkt aufs Ohr gestreamt werden. Eine Integration ins smarte Home, die Kopplung mit Spotify und die Wegbeschreibung unseres Navigationssystems aufs Ohr sind da fast schon selbstverständlich.

Einen ausführlichen Erfahrungsbericht zu einem solchen Gerät liefert golem.de.

Außerdem lesenswert:

– Trumps Should-Have Apps (Mashable)

– Politstars hautnah (WIRED)

– Ein queeres Online-Magazin, das Indien verändern will (The Guardian)

 

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