Wie umgehen mit Alltagsrassismus in Klassenzimmern und Pausenhöfen? Dieser Frage stellten sich am 2. Oktober in Wuppertal rund fünfzig Teilnehmer_innen beim Speedlab „Aktive Schule – offen, präventiv und verantwortungsvoll gegen Alltagsrassismus“.

 

Spätestens seit den NSU-Prozessen ist das Schlagwort Rechtsextremismus wieder in aller Munde.  Worüber jedoch weniger gesprochen wird, ist das Thema Alltagsrassismus. Gerade der soll aber laut diverser Studien in der Mitte der Gesellschaft weit verbreitet sein. Wir haben das zum Anlass genommen, uns in Schulen mal genauer umzusehen und mit Lehrer_innen, sowie Multiplikator_innen Lösungskonzepte erarbeitet.

Alltagsrassimus ist kein Randphänomen

Input gab es den Vormittag über von Praktikern und Theoretikern. Manuela Freiheit und Silja Wandschneider von der Universität Bielefeld sprachen über das „Syndrom der gruppenbezogenenen Menschenfeindlichkeit“, das laut den Expertinnen in allen sozialen Gruppen stattfindet. Für das Zustandekommen von Vorurteilen spiele das Umfeld eine große Rolle, weil sie erlernbar sind. Das Gute daran — sie können dadurch auch wieder geändert, also umgelernt werden. Eine gekürzte Version des Vortrags können Sie hier anschauen.

Alltagsrassismus sei auch ein Strukturmerkmal des Bildungswesens, sagt Karim Fereidooni, Lehrer der St. Ursula Dorsten Schule, der zum Thema Alltagsrassismus in Schulen promoviert. Für Fereidooni liegt das Problem im deutschen Schulwesen, das beispielsweise mit seinen frühzeitigen Spezialisierungen die Bildungskarrieren von Kindern maßgeblich beeinflusst. Zur gekürzten Version seines Vortrags geht es hier .

Antirassismus-Arbeit ist ein Prozess

Anschließend brainstormten die Teilnehmer_innen gemeinsam in drei verschiedenen LernLabs zu Lösungsansätzen. Ob im Netz, aktiv in der Schule oder in der Sprache – ein Patentrezept, wie man Alltagsrassismus begegnen kann, gibt es nicht. Viel eher, und da waren sich die Teilnehmer_innen einig, müsse man die Arbeit gegen Rassismus als Prozess betrachten. Dennoch: Es hat sie gegeben — zentrale Diskussionspunkte und Lösungsansätze.

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