Die ganze Welt twittert nur noch von der re:publica. Auch wenn die Konferenz noch läuft steht der beste Vortrag natürlich schon fest. Es war natürlich unser Beitrag über öffentlich-rechtliche Medien als digitales Paradies – eine Halluzination!

Was sonst noch so los war (und ist), lest ihr hier:

Kultur: Der Google Wahnsinn und was man dagegen machen kann.

Von Laura Casadevall

Aral Balkan, seines Zeichens Netzweltverbesser und Visionär, sagt Facebook und Google den Kampf an: Er will ein Web 3.0 indem die Nutzer ihre Daten dem Silicon Valley entreißen- und wieder zu Surfern mit Privatsphäre werden können. Auf der re:publica 2015 deckt er in seiner einstündigen Präsentation mit viel Sarkasmus und Augenzwinkern über die dunkle Seite des Social Network Imperiums auf und gibt Tipps, wie man’s besser machen kann, im Kampf gegen den Überwachungsstaat.

Zeitgeschehen: UKIP, Nordfrankreich und das dritte newtonsche Gesetz.

Von Merlin Münch

„Von den vielen Wahlversprechen, die Parteien und Politiker so während des englischen Wahlkampfes abgeben, sind nicht wenige unrealistisch, um nicht zu sagen absurd. Die UK Independent Party (UKIP) ist das Pendant zum französischen Front National, sowas wie der kleine, schnöselige rechte Bruder der AfD. Die Euroskeptiker und passionierten Inselisolierer stehen in England gerade stark im Kurs und versprechen sich viel von der Wahl. Sie selbst versprechen außerdem, dass sie, sollten sie es in die Regierung schaffen, künftig ausschließlich christlichen Flüchtlingen Asyl gewähren wollen. Und auch das nur unter strengen Auflagen. Ist ja schließlich nicht viel Platz auf so einer Insel. Die Hardliner der UKIP stoßen mit ihren Forderungen auf so viel Zustimmung, dass sich auch die linke Labour Partei zu immer krasserer Polemik gegen Immigranten hinreißen lässt. Anstatt immer diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die sowieso am lautesten brüllen, haben sich die Leute von Vice News aufgemacht um die Menschen zu befragen, um die es in der Debatte letztlich geht: Flüchtlinge. In einem illegalen Camp im nordfranzösischen Calais wurden sie gefragt: Was würdet ihr den Politikern sagen, die gerade zur Wahl stehen? Die Antworten sind nicht wirklich überraschend.“

Medien: Spendenaufruf für Mehr Missy!

Von Lydia Meyer

Missy beschäftigt sich mit Themen, die sonst gern mal hinten rüber fallen und bringt Feminismus in einer bunten Plastikhülle auch an Leute, die sich vielleicht sonst nie damit beschäftigen würden. Print ist leider ein bisschen oldschool und die Missy-Website sieht bisher ebenfalls so aus, wie die Website zum oldschool Print-Magazin. Wäre schön, wenn sich das bald ändert. Deshalb: Spenden für mehr Missy!

Zeitgeschehen: Was soll der Hype?

Von Morgane Llanque

„Die re:publica ist der Ort, an dem jedes Jahr darüber gesprochen wird, dass sich jetzt mal etwas ändern muss, damit sich dann nichts ändert und man nächstes Jahr wieder sagen kann, dass sich was ändern muss.“

Christopher Lauer ist chronischer re:publica-Verweigerer: Auf WELT ONLINE schreibt er, warum er sich auf dem Klassentreffen der digitalen Boheme auch als Insider nicht wohl fühlt und warum das ganze politischer werden muss.

Medien: Darf man nicht mehr skypen (sagen)?

Von Oliver Baumann

Der Europäische Gerichtshof, große richterliche Instanz in Luxemburg, hat gestern Recht gesprochen. Und die Richter gaben damit dem EU-Markenamt Recht, das den Eintrag von Skype als Marke nach Protesten von Sky abgelehnt hatte. Sky, der große Fernsehbezahlmogulriese, ließ seinen Namen vor Skype schützen und besitzt damit die älteren Rechte. Es bestünde eine deutliche Verwechslungsgefahr? So würden Menschen das Wort Sky, das englische Wort für Himmel in Skype leicht wiederfinden…aha. Aber was heisst das nun weiter, darf man nicht mehr skypen sagen? Und darf es dann die Marke Skype überhaupt noch geben? Oder dürfen wir nun alle skype sagen und verwenden? Weiß der Himmel. Weitere Informationen kann man hier nachlesen.

Journalismus: Weniger Ego! Neue Wege für den Journalismus

Von Morgane Llanque

In dem Talk „Neue Journalismusformate für neue Zielgruppen“ sprechen Juliane Leopold (BuzzFeed Deutschland) und Max Hoppenstedt (Vice/Motherboard) darüber wie der Journalismus von morgen aussieht und warum Formate nur braucht, wer keine Geschichten hat. Ein bisschen Demut und ein Hauch von Nostalgie. Brauchen wir im neuen Medienzeitalter einfach mehr Bescheidenheit?

 

Medien: Reingehorcht! Das Soundexperiment der MIZ

Internationales Stimmengewirr, kritische Fragen und lautes Lachen: Wie klingt die re:publica? Beim MIZ_soundexperiment@rp15 konnten Besucher der Messe dem Soundlab des Medieninnovationszentrums Babelsberg per WhatsApp selbst aufgenommene Soundschnipsel schicken. Das Ergebnis ist ein Mix aus Applaus, verrückten Gadgets; Wortfetzen und Toilettengeräuschen. Wer also nicht dabei sein konnte, kann hier in die Republika reinhören.

 

 

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