„I=Inhalt. Wer partizipiert wirklich an Open Culture?“ Diesmal fragt unsere Medienpartnerin wikimedia Deutschland in ihrem Talkformat „das ABC des Freien Wissens“, wer jenseits aller politischen und institutionellen Lippenbekenntnisse zu Open Culture am Ende wirklich an Entstehung und Inhalt von freier Kultur in der vernetzten Gesellschaft teil hat.

Unter #wmdesalon kann mitdiskutiert werden.

Wann?
25.06.2015, 19:00 Uhr (Einlass 18:30 Uhr)
Wo?
Wikimedia Deutschland, Tempelhofer Ufer 23-24
Wer?
Tim Renner, Kulturstaatssekretär von Berlin
Dr. Paula Marie Hildebrandt, Künstlerin und Stadtforscherin
Prof. Johannes Vogel, Direktor des Museums für Naturkunde
Moderation: Barbara Fischer, Wikimedia Deutschland
Rauminszenierung:
Performing Citizenship / Welcomecity

Gerade für die Vision, allen Menschen das Wissen der Welt zugänglich zu machen, gehört die Leitidee der Partizipation zum Kernkonzept und zur inhärenten Struktur. Gemeinschaftsprojekte wie Wikipedia zeigen, wie wirkungsmächtig die Beteiligung Vieler funktionieren kann, und welch riesigen Mehrwert sie für die ganze Gesellschaft bieten kann. Innerhalb des Ideals von der breiten gesellschaftlichen Teilhabe an Kultur im weitesten Sinne bezieht sich der Begriff dabei sowohl auf den Genuss der Inhalte durch alle, als auch auf die Entstehung der Inhalte durch die Vielfalt aller Menschen. Auch für das Ziel des Freien Zugangs zu Kulturgut in Form digitalisierter Kulturdaten ist die Kraft der Crowd maßgeblicher Bestandteil. Aktionen wie der Hackathon Coding da Vinci zeigen, dass neue und wegweisende Entwicklungen auch für die traditionell geprägte Kulturlandschaft durch die gemeinsam entwickelten Ideen Vieler entstehen können.

Aktuell legen die Ideen von partizipativer Stadtentwicklung und Open City-Projekten nah, dass durch die Möglichkeiten der Vernetzung endlich alle mitbestimmen können. Doch führen all diese Entwicklungen wirklich zu der breiten Teilhabe an Kultur, die von den Macherinnen und Machern beschworen wird? Ist es nicht, nüchtern betrachtet, vielmehr weiterhin eine kleine Klientel, die durch digitale Zugänge echte Einflussmöglichkeiten und echten Anteil an Inhalten und ihrer Gestaltung gewinnt? Zu oft wird ausgeblendet, dass auch in der vernetzten Welt Möglichkeiten zur Auflösung der Grenze zwischen “wir” und “ihr”, zwischen Gastgebenden und Gästen, zwischen Zugehörenden und Fremden nicht genutzt werden.

Was können Kulturinstitutionen konkret tun, um nach der Digitalisierung ihres Kulturguts im nächsten Schritt den wirklichen Zugang dazu zu gewährleisten? Wie sollte bürgerschaftliches Engagement im Kulturbereich in der vernetzten Welt konkret aussehen, das volatile Entwicklungen wie Zuwanderung und demographischen Wandel konstruktiv mitdenkt? Welche politischen Weichenstellungen müssen nach der Digitalisierung im Kulturbereich erfolgen, um das Mantra der Teilhabe in die gelebte Alltagsrealität zu übersetzen?

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