#netbeat 29/15: Follow me, follow you

Diese Woche dreht sich der #netbeat um das mediale Echo der PISA-Studie, wie man keine PR-Schlacht auf Twitter gewinnt, den digitalen Zettel unter der Schulbank, den von uns produzierten MOOC, die 4. Internationale Demokratiekonferenz in Leipzig sowie um Musik …

Alles drin in den besten Links der Woche. Wöchentlich kuratiert von den Kooperateuren für Euch: Das Beste aus Netzpolitik, Kultur, Medien, digitaler Bildung, Politik und Zeitgeschichte.

Digitale Bildung: Das mediale Nachspiel der PISA-Studie

von Oliver Baumann

Wer sich die Diskussion der letzten Jahre – und erneut auch wieder tagesaktuell – rund um die #DigitaleBildung ansieht, der könnte auch an Fussball oder gar an kriegerische Auseinandersetzung denken. Kaum ist die PISA Studie zu „Students, Computers and Learning“ veröffentlicht, wird von sämtlichen Fronten und Breitseiten geschossen, Häme der Schulbuchverleger und Entrüstung der Digitalen Vordenker inklusive. Die erschreckende Quintessenz, so die FAZ, sei, dass von „keinem merklichen Leistungsvorsprung“ durch Computer & Co gesprochen wird (was die Schüler_innen betrifft). Sascha Lobo, neuerdings auch Bildungsexperte, trifft es da ganz gut: Diese Ernüchterung stehe für eine verbreitete gesellschaftliche Erwartungshaltung, „das gegenwärtige Bildungssystem plus Computer oder Internet ergäbe automatisch irgendetwas“, am besten etwas Besseres. Es geht halt um mehr, als bloß auf die Erlösung durch die Technik zu hoffen. Es geht um neue Unterrichtsformate, das Fitmachen für die Wirklichkeit und im Kern um guten Unterricht (der ja eigentlich zukünftig auch anders heissen sollte, aber das nur nebenbei) …

Event: Unser MOOC zur Deutschen Einheit Demokratiekonferenz 2015

In den vergangenen Monaten produzierten wir einen MOOC (Massive Open Online Course) zum Thema „25 Jahre Deutsche Einheit“. Für diesen kann man sich ab sofort kostenlos auf der MOOC-Plattform Mooin einschreiben. Mehr Informationen über den Inhalt, den Ablauf sowie die Anmeldung gibt es hier. Wir sind jedenfalls sehr gespannt auf dieses neue Format, das man auch unter dem Hashtag #MOOC25 mitverfolgen kann.

Event: 4. Internationale Demokratiekonferenz 2015

Zudem startet am Freitag die 4. Internationale Demokratiekonferenz in Leipzig. Sechs verschiedene Themengebiete, die sich auf 16 Workshops verteilen, sollen die ca. 400 jugendlichen Teilnehmer dazu anregen, eigene Ideen zu generieren und diese auch tatsächlich umzusetzen. Insbesondere für letzteres wird im Anschluss an die Workshops der Dialog mit den eingeladenen Politikern hergestellt. Zudem wird es ein Bürgerforum geben, um auch die Öffentlichkeit auf die Arbeit der Jugendlichen aufmerksam zu machen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm rundet die Veranstaltung ab. Am Samstag kann man per LiveStream und ab sofort unter #demo15 dabei sein. Wir hoffen auf gutes Gelingen!

Medien: Jott – der digitale Zettel unter der Schulbank

von Rebekka Böhm

Für das Chatprogramm Jott, das sich vor allem bei Jugendlichen in den USA bereits großer Beliebtheit erfreut, ist zwar keine Internetverbindung und auch keine Datenleistung erforderlich, dafür benötigt man allerdings ein Apple-Gerät. Weil ein solches wie bekannt recht teuer ist und Schulen in der Regel kein öffentliches WLAN für ihre Schüler_innen bereitstellen, wird dafür oftmals im Vertrag an der Internetflatrate gespart. Will man nun trotzdem in der Schule vernetzt bleiben, bietet Jott mittels Airchat-Technologie die Lösung für dieses Problem. Die Netzpiloten haben den Trend und das Programm bereits unter die Lupe genommen. Wie das Programm funktioniert, zeigt im Video zudem Jared Allgood, der Geschäftsführer von Jott. In Deutschland ist Jott noch nicht so bekannt, doch mit zunehmender Userzahl werden wohl auch in Deutschlands Schulen die analogen Briefchen immer weniger werden. Ob da die digitale Inklusion fördernd ist, wird sich noch herausstellen. Passend dazu, kann man darüber beim nächsten SpeedLab der werkstatt.bpb.de diskutieren.

Quelle: Youtube von CNNMoney

Medien: Per Livestream von Kos nach Deutschland

von Markus Heidmeier

Eine widerwillige Empfehlung. Warum? Wir empfehlen die Bild beziehungswiese einen Aktion eines Bildreporters. Darauf gestoßen bin ich beim Guardian. Der berichtet von Paul Ronzheimer, einem Bildreporter, der mit hunderten Flüchtlingen den Fußmarsch von Griechenland Richtung Deutschland angetreten ist und sie unterwegs per Periscope live interviewt. So werden aus Flüchtlingsströmen und täglichen neuen Meldungen von 10.000 oder wahlweise 20.000 Flüchtlingen plötzlich wieder Menschen mit ihren Geschichten. Eine schöne Empfehlung des Guardian. Nur in einer Hinsicht täuscht sich der Guardian. Die Bild ist keine Zeitung. Sie war es nie und wird es nie sein. Sie ist ein menschenverachtendes Hetzblatt, dem es immer nur um Auflage und um nichts anderes geht.

Kultur: Auftakt des Syrischen Exil-Orchesters

von Doreen Werner

Über Facebook hat ein Orchester von syrischen Exil-Musiker_innen in Bremen zusammengefunden. Darunter sind auch Flüchtlinge, die erst vor kurzem in Europa angekommen sind. Am Mittwoch gab das „Syrische Exil-Orchester“ sein erstes Konzert mit einem Programm, in dem sich die orientalische und westliche Kultur treffen. Die Menschen wüssten nichts über das friedvolle Syrien und dessen Kultur. Das will der Orchester- Gründer und Kontrabassist Read Jazbeh dem Publikum näher bringen. Wie alles begann kann man hier in 5 min nachhören.

Medien: #FragNestlé – und stell dich dem ****-Storm

von Markus Uehleke

Ehrlich gesagt ist die Schmähkritik in den sozialen Netzwerken oft einseitig und wird mitunter auch bloß des Selbstzweckes halber geführt. Zugegeben sei dabei aber auch, dass dieses Phänomen einen sehr hohen Unterhaltungswert mit sich bringt. Das jüngste Beispiel hierfür lieferte der Markenriese Nestlé diese Woche mit seiner Twitter-Kampagne #FragNestlé. Hochambitioniert will man dabei den Kunden_innen – aber vor allem den ausgewiesenen Nicht-Kunden_innen – sämtliche Fragen beantworten, die unter dem Hashtag gepostet werden. Dabei sind nicht allein die Fragen (bzw. Vorwürfe) der Community unterhaltsam, sondern ebenso wie auf diese von Firmenseite aus gekontert wird. Der Einblick in eine interne Auswertung des ganzen Spektakels wäre zudem auch nicht uninteressant … Und wenn man dann genug gelacht hat, kann man sich ja wieder mit etwas Ernsthaftem beschäftigen, z.B. mit der ambitionierten Arbeit von Viva con Agua.

Quelle: Twitter von Guter Junge

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