#netbeat 16/16: Arty Apps And Honest Logos. And No, YouDontKnowAfrica
Was gibt es Neues von der Kunst im digitalen Raum? Wir haben nachgeschaut. Und gefunden: einen Award, der künstlerische Apps auszeichnet; eine App, die die Alltagskakophonie in gute Beats verwandelt; eine Galerie, die Codes ausstellt und einen Künstler, der sich die Welt neu zusammenbaut.
Außerdem findet ihr im #netbeat_reloaded wie immer die besten Links der Woche. Kuratiert von den Kooperateur_innen für euch: das Beste aus Netzpolitik, Kultur, Medien, digitaler Bildung, Politik und Zeitgeschichte.
Wir haben die kürzesten Zusammenfassungen von #Panapapers und #freeboehmi, die beste Möglichkeit zu prokrastinieren und Afrika kennenzulernen und die wahren Logos der Konzerne.
INHALT
Digitale Kunst und arty Apps
AppArtAward – die Kunst der Apps
DAM-Gallery – die Galerie für digitale Kunst
Constructed – gephotoshopte Erinnerung
RealBeat – Alltag in Musik verwandeln
#netbeat_reloaded
youdontknowafrica.com – find dich mal zurecht
#freeboehmi – das Schmähgedicht spielt keine Rolle
Honest Logos – die Wahrheit hinter den Markenlogos
#Panamapapers – die einfachste Erklärung
Radwende from Herbert Stattmann on Vimeo.
AppArtAward – Die Kunst der Apps
von Tim Holland
Apps sind schon längst Vehikel für den künstlerischen Ausdruck. Dieses Jahr wird bereits zum sechsten Mal in Karlsruhe der App Art Award vergeben. Mit diesem Award werden „avancierte künstlerische Anwendungen“ ausgezeichnet, die nicht nur ästhetisch dem Medium etwas abgewinnen wollen, sondern auch „die kreative Integration und Nutzung technologischer Möglichkeiten“ austesten. Was das heißt, zeigt ein Gewinner aus dem letzten Jahr. Die App Radwende trackt die Routen von Radfahrern, da wo keine Infrastruktur ist. Zum Beispiel in der fahrradunfreundlichsten Stadt Wiesbaden. Die App zeigt den Neulingen, wie man trotz fehlender Radwege doch mit dem Rad zum Ziel kommt.
Der Bewerbungszeitraum für dieses Jahr läuft noch bis zum 09.05.2016. Die Preisverleihung findet am 15.Juli 2016 statt.
DAM-Gallery
von Sophia Koistinen
Die DAM-Gallery in Berlin Mitte, bereits 1998 als Digital Art Museum gegründet, beschäftigt sich ausschließlich mit digitalen Medien in gegenwärtiger Kunstproduktion. Die aktuelle Ausstellung Code + Poetry greift den Aspekt des Programmierens auf, der bisher eher vernachlässigt wurde – nämlich den Zusammenhang zwischen dem geschriebenen Programm und dessen Ausführung als Kunstwerk auf dem Bildschirm. Sichtbar gemacht werden die Codes in interaktiven Installationen, als kinetische Skulpturen oder als sich unendlich entwickelnde Software-Kunst.
Die Ausstellung läuft noch bis 4. Juni 2016
Constructed – „One, true version of reality doesn’t exist.“
von Tim Holland
Ich mach‘ mir die Welt – widdewidde wie sie mir gefällt … dachte sich wahrscheinlich auch Pawel Nolbert und griff fröhlich in den Photoshopkasten um seine Urlaubsschnappschüsse etwas aufzuhübschen. Herausgekommen sind Bilder, die irgendwo zwischen Fotografie und Grafik changieren und in jedem Fall ihre Bearbeitung eindeutig machen. Im Gegensatz zu so vielen heimlich bearbeiteten Bildern auf Instagram, Facebook und Co. In schönen bunten Farben zeigen sie an, wie wir uns die Welt zurechterinnern.
RealBeat for iPhone and iPad from joerg piringer on Vimeo.
Störende Geräusche in Beats verwandeln – RealBeat
von Tim Holland
Eine schöne App, um selbst künstlerisch aktiv zu werden, stammt von Jörg Piringer. Eigentlich ist Pieringer or allem Produzent von konkreter Poesie im digitalen Raum und Soundpoetry. Mit der Realbeat-App hat er ein Tool geschaffen, mit dem man die ständige Kakophonie der Umwelt in gute Beats verwandeln kann. Ausprobieren.
#netbeat_reloaded: Was sonst diese Woche noch los war
Wer beim nächsten Afrika-Smalltalk nicht wieder mit geographischer Unkenntnis brillieren will, dem ist jetzt youdontknowafrica.com empfohlen – ein Geo-Game, das auf Open Data basiert. Gegen die Uhr werden die angesagten Länder gesucht. Zugegebenermaßen dreht es sich eigentlich nicht nur um Afrika. Man kann von Augsburger Stadtteilen bis zu Internationalen Flughäfen der USA ganz unterschiedliche Kategorien, Regionen, Länder und Städte abfragen lassen. Eben je nach dem, ob dazu bereits ein Game erstellt wurde oder nicht. Die nächste halbe Stunde lernintensive Prokrastination ist gerettet. TH
„Das Schmähgedicht spielt keine Rolle“. Viele wichtige Leute haben zur falschen Zeit den Witz nicht verstanden. Oliver Kalkofe erklärt die Böhmermann-Sache ein für alle Mal. Und dann ist auch Ruhe. TH
Ein schwedischer Designer verfremdet bekannte Markenlogos und schält ihre wahre Bedeutung heraus: Honest Logos heißen die Ergebnisse. Er selbst sagt, es wäre ein „silly project“ – mag sein, macht aber Spaß. TH
Für alle, die das mit den #Panamapapers noch nicht verstanden haben. TH
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