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Unser #netbeat. Wöchentlich kuratiert von den Kooperateur_innen für Euch: Netzpolitik, Kultur, Medien, digitale Bildung, Politik und Zeitgeschichte. Heute: Die Wichtigkeit verschiedener Social Media Plattformen, eine Analyse des Phänomens Filterbubbles und eine Meinung zur Funkausstellung (IFA) haben wir auch noch. In dieser Woche zusammengestellt von Fabian Mirau. Viel Spaß.

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Foto: pixabay.com

Verkaufen! Verkaufen!! Verkaufen!!! Social Media und Marketing

Soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Instagram sind schon seit Jahren enorm wichtig für erfolgreiches Onlinemarketing. Die Analysten von newswhip.com haben in diesem Zusammenhang kürzlich mehr als 260 Medienprofis zur Wichtigkeit sozialer Netze im Bereich Marketing, PR, Publishing, usw. befragt und die Ergebnisse in einem Whitepaper  präsentiert. Wenig überraschend: Facebook ist und bleibt die wichtigste Plattform im Internet, um Aufmerksamkeit auf ein Produkt zu lenken. Auch das übliche Totsagen von Twitter bleibt hier nicht aus. Der Kurznachrichtendienst belegt lediglich den vierten Platz hinter Instagram und Snapchat. Wir stellen jedoch an dieser Stelle mal entgegen aller Trends die steile These auf, dass es mit Twitter noch lange nicht vorbei ist, der Dienst noch eine ganze Weile attraktiv sein wird. Nicht nur für Marketingagenturen.

Darüber hinaus werden laut Whitepaper Likes auf Facebook immer unwichtiger. Das Teilen und Kommentieren von Inhalten hingegen für eine erfolgreiche Marketingstrategie bedeutender. techcrunch.com will übrigens herausgefunden haben, wie der geheimnisvolle Algorithmus hinter dem Newsfeed funktioniert. Der Ratgeber soll, wie facebooks Algorithmus selbst, regelmäßig aktualisiert werden.

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Foto: pixabay.com

Filterbubbles und die öffentliche Wahrnehmung

In einer lesenswerten Kolumne auf t3n.de  erörtert Mario Sixtus Ursachen und Gründe für das Aufkommen der berüchtigten Filterbubble, der tendentiellen Neigung, im Internet eine eigene, meist faktenresistente Realität zu erschaffen. Im Flüchtlingsdiskurs beziehungsweise beim Aufkommen von zuwanderungskritischen Bewegungen und Protesten scheinen solche Blasen nun harte Realität geworden zu sein. Interessant in diesem Zusammenhang: Der Wissenschaftler Gerrit von Nordheim konnte während des Amoklaufs in München grundsätzlich zwei Filterblasen auf Twitter ausmachen. Die erste drehte sich mehr oder weniger um offizielle Informationen rund um den Twitter-Account der Münchner Polizei. Die zweite Blase verortete er eher bei privaten Twitterern und AFD-Ortsverbänden, die offizielle Fakten eher vernachlässigten und dem Amoklauf einen islamistischen Hintergrund unterstellten. Den vollen Text gibts auf t3n.de.

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Foto: pixabay.com

Was eine öde Funkausstellung, Günther Oettinger und das Dorf Bruderhalde gemeinsam haben

Die Internationale Funkausstellung ist vorbei. Knapp eine Woche lang konnten Fach- und Privatbesucher vermeintlich neue Trends in der Unterhaltungs- und Haushaltselektronik ausmachen. Doch wirklich herausragende Innovationen sind im monotonen Einerlei aus immer schnelleren Tablets und Smartphones und im Wettrennen um den größten, hochauflösendsten und gekrümmtesten (!) Fernseher aller namenhaften Hersteller schwer zu finden. Dabei scheint der Markt für Smartwatches trotz geringer Absatzzahlen noch lange nicht aufgegeben und Virtual Reality-Brillen sind auf Messen immer noch der absolute Besucherliebling, rechtfertigen sogar die längsten Schlangen vor Messeständen.

Einen guten Überblick über interessante und absurde Gadgets, die aus der sonst langweiligen Ausstellung herausstechen sollen, liefert beispielsweise das Onlineangebot der ZEIT.

Und dann war da übrigens noch Günther Oettinger, der laut golem.de die Messeeröffnung zum Anlass nahm, den Weg in die europaweite „Gigabyte-Gesellschaft“ einzuleiten. Dabei ist die angestrebte, deutlich realistischere „Gigabit-Gesellschaft“ noch nicht einmal erreicht, die Bezeichnung „Bytes“ im Netzwerkbereich ohnehin eher unüblich und ein wirklich flächendeckender Internetzugang höchstens Wunschdenken einiger Politiker, wie beispielsweise das Schwarzwald-Dorf Bruderhalde beweist. Dort ist ein Internetzugang höchstens über Satellit und auch nur bei gutem Wetter möglich. Wir gehen trotzdem mal davon aus, dass der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft weiß, wovon er spricht…

…Oder Oettinger reiht sich damit unfreiwillig in eine andere politische Tradition ein, denn IFA-Zeit ist auch immer Zeit für Politiker-Bullshit.

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