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Unser #netbeat. Wöchentlich kuratiert von den Kooperateur_innen für Euch: Netzpolitik, Kultur, Medien, digitale Bildung, Politik und Zeitgeschichte. Heute stimmen wir uns thematisch schon mal auf den kommenden DigSaal ein, der am 28.10.2016 stattfinden wird,  und behandeln das Thema Drohnen. Unbemannte oder autonome Fahrzeuge zu Land, zu Luft und zu Wasser sind schließlich gerade dabei, so einiges umzukrempeln. In dieser Woche zusammengestellt von Fabian Mirau. Viel Spaß.

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Zu Land:  Uber legt sich mit den ganz Großen an

Seit ein paar Tagen haben einige wenige ausgewählte Kunden des umstrittenen Taxiunternehmens Uber in Pittsburgh die Möglichkeit, statt eines herkömmlichen Fahrers ein autonom fahrendes Taxi zu bestellen. Die Fahrt ist dann kostenlos. Wirklich ohne Beisein eines Menschen kann so ein Uber-Auto aber natürlich noch lange nicht die Taxifahrt bestreiten. Mit dem Ford, dessen Apparatur auf dem Dach zum Abtasten der Fahrbahn eher der eines bewaffneten Militärfahrzeugs gleicht, kommen auch immer noch zwei Angestellte von Uber: Ein Fahrer, der in schwierigen Verkehrssituationen das Steuer übernimmt und einer, der die Fahrt protokolliert. Ziel des Uber-CEOs Travis Kalanick ist es, selbstfahrende Autos noch vor allen anderen etablierten Automarken und Internetgiganten – Google und vielleicht Apple – in die Serienreife zu überführen.

Verwunderlich dabei: Google hat noch vor drei Jahren in Uber investiert, weil man in Mountain View die vollen Potentiale der Technologie wohl vor allem in der Taxibranche sah. Uber sagt sich also vom einstigen Ziehvater los und macht sich dabei zum direkten Konkurrenten.

Wir stellen fest: In Sachen medialer Aufmerksamkeit braucht sich Uber auf keinen Fall vor Ex-Supporter Google verstecken. Es wird aber – das müssen wir selbstkritisch anmerken – viel zu viel über selbstfahrende Autos berichtet. Denn frühestens in 10 Jahren sind wirklich autonome Taxifahrten möglich.

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Photo: pixabay.com

Zu Luft: Fliegende Drohnen und die Totalüberwachung

Unter dem Projektnamen Aerial Dragnet möchte das Unternehmen Darpa eine Art Luftraumüberwachung für feindliche Drohnen entwickeln. Damit sollen ganze Städte überwacht werden können, um diese vor terroristischen Angriffen oder Spionage durch fremde UAVs zu beschützen. Theoretisch ist mit dem System die Überwachung ganzer Städte möglich. Private Drohnen sollen davon ausgeschlossen sein. Diesbezüglich gibt es natürlich  trotzdem zahlreiche Bedenken. Schon seit längerem warnen Datenschützer vor ungeahnten Möglichkeiten der Massenüberwachung durch ferngesteuerte Flugkörper. Denn die eignen sich schließlich super, um rund um die Uhr Bewegungsprofile von Fußgängern und Autos in ganzen Stadtteilen zu erstellen und die Polizei benutzt sie schon jetzt zur Fahndung von Personen. An genug Stoff für gar nicht so unrealistische, Dystopien in Orwellscher Tradition mangelt es dem Thema also keineswegs.

Aber fliegende Drohnen haben natürlich auch ganz harmlose Seiten. Die Deutsche Welle etwa liefert täglich Videos bekannter Sehenswürdigkeiten, gefilmt aus der Vogelperspektive.

Photo by Blok 70 flickr.com CC BY 2.0

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Zu Wasser: Das Forschungsprojekt Roboat      

In Amsterdam hat kürzlich das Forschungsprojekt Roboat  begonnen. Ab kommendem Jahr sollen probeweise selbstfahrende Drohnenboote durch Amsterdams Kanäle fahren. Und das ganz ohne direkte menschliche Einflussnahme. Während also überall sonst lieber über fliegende Paketzusteller und selbstfahrende Taxis diskutiert, beratschlagt und berichtet wird, passt man sich in Amsterdam eben den Bedingungen vor Ort an. Die Hafenstadt ist schließlich von so einigen Kanälen durchzogen und da liegt es natürlich nahe, die gegenwärtige Entwicklung autonomer Fortbewegung aufs Wasser zu verlagern. Die Drohnenboote sollen künftig Menschen und Güter transportieren, als kurzfristige Brücken fungieren und das Wasser in den Kanälen sauber halten. Der ganze Artikel ist auf wired.de zu finden

Die Idee ist natürlich nicht ganz so neu. Rolls Royce baut beispielsweise schon länger neben Luxusautos riesige, autonome Drohnenschiffe. Die sollen schon bis 2020 auf den Weltmeeren fahren. Das soll den internationalen Containertransport auf den Weltmeeren deutlich günstiger und vor allem sicherer machen.

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