Klorolle Statt Genderrolle – „Auf Klo“ beim Frauenkampftag

Fast pünktlich zum Weltfrauentag am 8.März haben wir mit Auf Klo die 10.000er Marke auf YouTube geknackt. Juhu! Ähnlich viele Menschen sind in mehreren  Städten auf die Straße gegangen, um für Gleichberechtigung einzustehen und herrschende Probleme in der Gesellschaft anzuprangern. Habt ihr nichts von mitbekommen? Wieso eigentlich nicht? Von Julia Wenzel

Vor und am internationalen Frauentag wurde viel über eben diesen berichtet. Ob nun über den geschichtlichen Hintergrund oder bevorstehende Veranstaltungen und Demonstrationen oder Kundgebungen. Doch genau diese Berichterstattung endete fast zeitgleich mit dem Übergang vom 8. zum 9. März und in meinem Kopf nur so: „Wieso? Weshalb? Warum?“

Und viele von euch vielleicht jetzt so:

„Ja, reicht doch!“

Natürlich müssen sich nicht sämtliche Medien wochenlang um den Weltfrauentag drehen. Das verlangt ja auch keine_r.  Doch hätte es auch nach dem 8. März definitiv noch „Gesprächsstoff“ gegeben, den man hätte thematisieren können.

Versteht mich nicht falsch!

Das, was vor dem und am 8. März über den internationalen Frauentag geschrieben wurde, war gut, wichtig und Informativ. Keine Frage! Es wurden ausführliche Artikel verfasst, in denen fast immer alle Veranstaltungen am und um den Weltfrauentag aufgelistet waren. Oft wurden diese Artikel von knappen historischen Zusammenfassungen eingeleitet, um aufzuzeigen, warum es den internationalen Frauentag gibt und warum er auch 2017 noch wichtig ist. Mehrmals las ich Aufrufe zur Teilnahme an Demonstrationen, man solle sich doch solidarisieren mit den Frauen* auf der Straße — vor allem als Frau*.

Doch die Solidarität, zu der so eifrig aufgerufen wurde, wurde nach dem Frauentag nicht ausreichend dokumentiert. Die Artikel, die über die Demonstrationen berichten, lassen sich wahrscheinlich an einer Hand aufzählen. Abgesehen von ein paar Ausnahmen (taz, Vice) überschritten die meisten von ihnen eine „Länge“ von 15 Zeilen nicht. Der „Berliner Morgenpost“ war das ganze Thema nicht mal einen Text wert – Aber hey, zumindest gibt’s ein paar Fotos!

Was ich damit sagen will…

… ist folgendes: Es wäre schön gewesen, mehr über die verschiedenen Demonstrationen und Proteste oder die Menschen, die diese besuchten, zu erfahren. Denn durch das Dokumentieren und Kommentieren der Veranstaltungen und der Personen dahinter hätte gezeigt werden können, dass an Feminismus eben nicht nur eine kleine, frustrierte  Gruppe von männerhassenden und behaarten Feministinnen interessiert ist.

Die Darstellung der Diversität der Menschen,  die an den verschiedensten Veranstaltungen teilgenommen haben, hätte vielleicht andere Menschen davon überzeugen können, sich doch einmal mit dem Thema auseinanderzusetzen. Denn Feminismus geht uns alle etwas an. Auch noch im Jahr 2017. Und genau darum ist bei Auf Klo jeden Tag Frauentag. Ab jetzt auch mit neuer Moderatorin: Eda Vendetta!

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