Unser #netbeat. Ein kurzer Wochenrückblick der KOOPERATIVE BERLIN über Trends und Facts aus Netzpolitik, Medien, digitaler Bildung, Politik und Zeitgeschichte. Kuratiert von uns für euch. Diese Woche werfen wir für euch einen Blick auf die vielen Tools und Tests zur Bundestagswahl. 

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„Maschine, sprich mit mir! Wen soll ich wählen?“

Die politische Meinungsbildung in Deutschland findet am Automaten statt. Zumindest, wenn es nach der Beliebtheit des Wahl-O-Mat geht. Bei der letzten Bundestagswahl wurde das Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung fast 14 Millionen mal aufgerufen. Das entspricht bei einer Wahlbeteiligung von 71,5 % ungefähr einem Drittel aller Wähler_innen! Inspiriert von diesem Erfolg gibt es dieses Jahr eine ganze Reihe von interaktiven Wahlberatungsmöglichkeiten. – Eine kleine Übersicht:

Der Kandidatencheck von abgeordnetenwatch.de stellt Fragen direkt an die Kandidat_Innen in den Wahlkreisen. Auf deinewal.de (privates Projekt) werden nicht Wahlprogramme, sondern namentliche Abstimmungsergebnisse aus der vergangenen Legislaturperiode verglichen. Und der Wahlswiper (Movact) orientiert sich an Tinder. Mit eigenen Angeboten präsentieren sich auch die Diakonie (Sozial-O-Mat), March for Science (Science-O-Mat) und agrarheute.com (Agrar-O-Mat).

Für Digitalthemen stehen drei verschiedene Tools bereit, um die Wahlentscheidung zu vereinfachen: Beim Wahlkompass Digitales vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft lassen sich einzelne Abschnitte der Wahlprogramme direkt miteinander vergleichen. Diese Art der Gegenüberstellung ist deutlich neutraler als ein Test mit Fragen, dafür aber auch erheblich umfangreicher. Deutlich kompakter ist der Digitalthesen Check von D64, einem Think Tank aus dem erweiterten SPD-Umfeld. Hier werden zu verschiedenen Themenbereichen einzelne Thesen und Forderungen miteinander verglichen. Der Digital-O-Mat schließlich ist ein klassischer Test im Stil des Wahl-O-Mats. Hinter ihm stecken gleich mehrere Interessengruppen (Bündnis Freie Bildung, Chaos Computer Club, Digitale Gesellschaft, Freifunk, Free Software Foundation Europe, Open Knowledge Foundation Deutschland und Wikimedia Deutschland).

Und sonst? Als kreative Werbeaktion fällt dieses Jahr der Musik-O-Mat von Deezer auf. Besonders unterhaltsam ist auch der Geil-O-Mat vom Bohemian Browser Ballett. Und besonders der erinnert nochmal daran: Entscheidend für das Ergebnis bei einem solchen Test ist immer, wer die Fragen und Antworten aussucht.

Zusammengestellt von Freerk Sitter.

 

Diskutier mit mir!

Die Webseite diskutiermitmir.de bringt Menschen mit unterschiedlichen politischen Positionen anonym in einem Chat zusammen. Quasi Speed-Dating für politische Diskussionen.
Eine tolle Idee! Meinungen bilden sich schließlich nicht in der eigenen Filterblase, sondern im Austausch. Den Troll-Test muss die junge Plattform aber noch bestehen.

Zur Seite: diskutiermitmir.de

Google: „Wer gewinnt die Wahl?

Google beobachtet Ereignisse wie Grippewellen und auch die Bundestagswahl anhand von Suchanfragen. Über Google Trends lässt sich live verfolgen, nach welchen Kandidaten, Parteien und Wahlprogrammen wann, wo und wie oft gesucht wird. Ergänzt wird die Übersicht mit Links zu spannenden Visualisierungen von Kooperationspartnern. So gibt es auf 2q17.de z.B. eine interaktive Grafik zu den Medienauftritten der Kandidat_innen.
Ebenfalls mit Google-Suchanfragen gefüttert: Questions on Germany.

Zur Seite: Google Trends – Bundestagswahl 2017 

 

Außerdem lesenswert:

Dark Ads (BuzzFeed)
Laurel & Jihadi (Medium)
Fear and Loathing on Social Media (WIRED)

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