Unerschlossene Potenziale von Teams und Organisationen nutzbar machen, offen und (fast) ohne programmatischen Rahmen – ein solches Konferenzformat, oder besser: eine „Unkonferenz“, ist die Open-Space-Methode.
Was ist ein Open Space?
Open Space steht immer unter einem Generalthema. Es ist eine partizipative Methode, die den Arbeitsprozess von mittleren bis sehr großen Gruppen strukturiert. Es werden innerhalb von kurzer Zeit komplexe Fragestellungen bearbeitet, um so zu handlungsorientierten Ergebnissen zu kommen.
Charakteristisch ist die inhaltliche Offenheit: Die Teilnehmenden geben eigene Themen in den Arbeitskreis und gestalten dazu je eine Arbeitsgruppe, in denen selbstständig gearbeitet wird.
Wie funktioniert es?
1. Als erstes erfolgt eine Einführung in den Ablauf und die vier Prinzipien einer Open Space Konferenz:
2. Alle Teilnehmenden versammeln sich im Plenum (geöffneter Kreis). Themen werden strukturiert gesammelt. Gemeinsam wird ein „Stunden/Arbeitsplan“ erstellt.
3. Die Teilnehmenden wählen ihre Arbeitsgruppen nach persönlichem Interesse. Es folgt die Arbeit in ca. einstündigen Zeitslots zu den Themen der Teilnehmenden.
4. Ein Wechseln der Gruppen, auch während der Arbeitsphasen, ist ausdrücklich erlaubt.
Nach dem Gesetz der zwei Füße sind Teilnehmende entweder Hummeln oder Schmetterlinge.
Alle Ergebnisse werden durch die Teilnehmenden festgehalten.
5. Es folgt die Ausstellung aller Ergebnisse in einer Ergebnisgalerie. Dort wird priorisiert und ggf. schon ein Handlungsplan abgeleitet.
6. In einer Abschlussrunde kommen alle Teilnehmenden zusammen.
Welche Vorteile hat ein Open Space?
Da die Methode zu großen Teilen auf Selbstorganisation setzt, passt sie besonders gut zu einem Grundwert wie Freiheit und Selbstbestimmung, und vermittelt gleichzeitig, dass die Gemeinschaft in ihrer Entwicklung auf das Mitdenken der unterschiedlichen Beteiligten angewiesen ist.
Open-Space-Unkonferenzen können daher ein sehr wirksames Mittel sein, um komplexe Fragestellungen unter Einbeziehung vieler Perspektiven zu bearbeiten und zu lösen:
- – Komplexe Themen werden von vielen Menschen in sehr kurzer Zeit intensiv bearbeitet.
- – Die Teilnehmenden sind freiwillig vor Ort und somit bereit, sich für eine Sache nachhaltig zu engagieren
- – Open Space fördert viele Ideen für Maßnahmen und die Motivation für Gruppen, diese dann auch umzusetzen.
- – Es wirkt gemeinschaftsbildend. Teams und Externe lernen sich neu und näher kennen
- – Am Ende liegt eine Dokumentation aller bearbeiteten Themen für alle Teilnehmenden bereit, als Basis für die weitere Zusammenarbeit.
Autor: Maximilian Reff
Wie ein Open Space mit der KOOPERATIVE BERLIN abläuft, kannst du in unserem Video vom Open Space: Engagement im Netz und vor Ort der werkstatt.bpb.de sehen.
Would you like to share your thoughts?