Fakten werden zu alternativen Fakten, Wahrheiten verdreht und Ereignisse erfunden, die es nie gegeben hat. Spätestens seit Beginn der Präsidentschaft von Donald Trump sind sie in aller Munde: Fake News. Die vielfältigen Kanäle und technischen Möglichkeiten machen es immer schwieriger, Fake News zu identifizieren und ihre Verbreitung zu stoppen.
Erfundene Fakten und fabrizierte Nachrichten untergraben das Vertrauen in die Medien, heizen gesellschaftliche Debatten an und beeinflussen die Politik. Neu ist dieses Phänomen allerdings nicht. Im Gegenteil: Fake News haben eine lange Geschichte. Schon 1274 v. Christus lies Pharao Ramses der Zweite die vielleicht älteste Fake News der Welt in Stein meisseln: Er machte aus seiner Niederlage bei der Schlacht von Kadesch einen glorreichen Sieg. Ähnliche Beispiele finden sich in allen Epochen unserer Geschichte, oft mit verheerenden Folgen. Die Dolchstoßlegende im Ersten Weltkrieg, die erfundenen Protokolle der Weisen von Zion oder die US-amerikanische Rechtfertigung für den Irakkrieg 2003, sind dafür nur einige traurige Beispiele.
Heutzutage liegen Wahrheit und Lüge nur einen Mausklick voneinander entfernt. Was passiert, wenn wir uns nicht mehr auf gemeinsame Fakten einigen können? Wenn sich unser Verständnis von Realität wandelt? Schon lange gibt es nicht mehr nur die eine Realität. Augmented Reality erweitert unsere Wahrnehmung durch technische Mittel, Virtual Reality ermöglicht uns ein Eintauchen in interaktive virtuelle Umgebungen. Und überhaupt – lebt nicht sowieso jeder in seiner eigenen Realität? Fakes kommen nicht nur als manipulierte Informationen daher, sondern können auch unsere Sinneswahrnehmung täuschen. Genauso können Fakes aber auch als Mittel für künstlerische Aktionen oder Satire dienen und Fragen unseres Digitalen Zeitalters aufwerfen.
Genau darüber wollen wir reden – und zwar am Mittwoch, den 28. November 2018 beim Digitalen Salon.
Moderatorin Katja Weber diskutiert mit:
Philipp Hübl, Philosoph und Autor
Karolin Schwarz, freie Journalistin (Correctiv!, hoaxmap.org)
Emma Adler, Künstlerin und Bernhard-Heiliger-Stipendiatin
Wann:
Einlass ab 18:00 Uhr
Fake News Quiz 18:30 Uhr
Beginn Podiumsdiskussion 19:00 Uhr
Wo:
Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, Französische Str. 9, 10117 Berlin
Eintritt:
frei
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