In der KOOPERATIVE BERLIN arbeiten wir seit über zehn Jahren mit den unterschiedlichsten Methoden, entdecken gern neue, testen Bekanntes und entwickeln Methoden weiter oder neu. Vor allem beschäftigt uns die Frage, wie sich interne Meetings, Treffen mit Partner*innen und Auftraggeber*innen und unsere vielen Veranstaltungen mit den richtigen Methoden aktivierender, partizipativer, kreativer, Ziel- und Zielgruppen-gerechter gestalten lassen.
Hier im Blog stellen wir einige von uns genutzte Methoden vor, die dabei helfen, bei Meetings und Events aller Art die gewünschten Ziele und Zielgruppen zu erreichen und fangen ganz vorne an: Mit der Agenda.
Ein gutes Meeting benötigt eine Agenda, in der klar ist: Was sind die Inhalte und Themen, die besprochen werden sollen? Welche Themen sind für alle Teilnehmenden relevant und welche sind weniger wichtig?
Eine gute Agenda geht nicht nur auf die Bedürfnisse des Einladenden ein, sondern sollte die Bedürfnisse aller Teilnehmer*innen berücksichtigen – dabei hilft die Lean Coffee Methode, als strukturiertes Format für unstrukturierte Meetings.
Das Format Lean Coffee wurde entworfen für ein Treffen ohne vorab definierte Agenda, bei der die Teilnehmenden zu Beginn die Themen selbst bestimmen und priorisieren. Wie bei vielen Methoden gibt es verschiedene Abwandlungen gleichen Namens und keine ganz klare Erklärung, warum die Methode ausgerechnet so heißt. Da wir Kaffee lieben, sind wir bei Lean Coffee geblieben.
So gehts:
Kurzübersicht: Geeignet für: 10 – 50 Personen
Dauer: 30 – 60 Minuten
Wird benötigt: Board oder Wand, Klebezettel, Stifte, Klebepunkte (Dots)
Ziel: Priorisierung der Top-Themen und eine fokussierte Diskussion
Vorteile der Methode Lean Coffee:
– kleiner organisatorischer Aufwand
– Einfachheit
– Anforderungen an die Moderierenden sind minimal
– Diskussion auf Augenhöhe und ohne Hierarchie
– fördert den Wissensaustausch
– Kürze des Formats
– keine fremdbestimmte Agenda
Ablauf
1. Zunächst wird ein Zeitrahmen definiert und klar kommuniziert. Dann schreiben alle Teilnehmenden die Themen auf, die es zu besprechen gibt. Dabei gilt: Ein Thema pro Klebezettel!
2. Die Moderation liest die Themen laut vor, fragt bei Bedarf nach und gruppiert zusammenhängende Themen
3. Dann erfolgt ein „Dot-Voting“ der Themen, die diskutiert werden sollen. Alle Teilnehmenden erhalten zuvor eine festgelegte Anzahl Klebepunkte (i.d.R. zwischen zwei bis vier), diese dürfen auch für ein einzelnes und/oder für das eigene Thema verwendet werden. Die Klebezettel mit den meisten Punkten werden nach oben gehängt.
4. Nun werden die Themen entsprechend der Priorisierung aufgeklebt und diskutiert.
5. Nach fünf Minuten stimmen alle Teilnehmenden per Daumen ab: Ist die Mehrzahl der Daumen oben, wird noch fünf weitere Minuten diskutiert. Sind die Daumen überwiegend unten, geht es voran zum nächsten Thema.
6. Das Lean Coffee endet bei der zuvor vereinbarten Zeit.
Wichtig beim Lean Coffee:
- – die konsequente Überwachung und Einhaltung der Zeit; Tipp: Moderationsuhr nutzen, so dass alle Teilnehmenden die Zeit mit im Blick haben
- – Häufig werden die Themen, die wenig Klebepunkte erhalten haben, nicht diskutiert. Die Teilnehmenden können die Themen beim nächsten Zusammenkommen wieder zur Diskussion stellen oder überlegen, ob ihr Thema wenig Punkte erhalten hat, weil es nur für einen kleineren Personenkreis relevant ist und eine weitere Arbeitsgruppe zum Thema bilden mit den Personen, für die das Thema wichtig ist.
- – Sollte ein Thema mehrfach durch Daumenzeig verlängert werden, ist es so groß, dass dafür ein separates Meeting angesetzt werden kann.
Du willst mehr Methoden kennenlernen, um strukturierter und ergebnisorientiert in Gruppen zu arbeiten?
Wir haben in unserem KOOPERATIVE-Kartenset Methoden kuratiert, die sich in unserer Arbeit als besonders konstruktiv und verständlich bewährt haben. Sie eignen sich für diverse Gruppen, Kontexte und Altersstufen und unterstützen dabei, eine gute Kommunikationsebene zu erreichen und in einen förderlichen Austausch zu kommen.
Ein Set besteht aus fünf Rubriken, die die wesentlichen Schritte der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen abdecken und sich am klassischen Aufbau von Workshops orientieren:
A – Finden des passenden Formats
B – Aktivierung
C – Teamfindung
D – Ideenfindung
E – Feedback
Would you like to share your thoughts?