Junge Menschen da abholen, wo sie aktiv sind. Mit News, Fakten & Stories rund um’s Klima direkt im Feed.

Berliner Klima. Machste selbst. Machste mit?

Die Begrenzung der Erderwärmung bis 2100 auf maximal zwei Grad beschreibt ein zentrales Ziel der internationalen Klimapolitik. Vielen jungen Menschen ist das nicht genug. Das Projekt eineinhalbGrad nimmt die gegenwärtigen Sorgen, Fragen und Ideen junger Menschen rund um die Klimakrise auf und eröffnet durch digitale und analoge Events, Workshops, einen Instagram-Kanal und vielfältige Bildungsmaterialien Denk- und Aktionsräume rund um den Themenkomplex Klimawandel und Nachhaltigkeit.

Bildungsarbeit auf Instagram

Der erste Blick nach dem Aufstehen und der letzte vor dem Einschlafen gilt bei jungen Menschen oftmals dem Smartphone. eineinhalbGrad setzt hier an und macht interaktive Bildungsarbeit u. a. direkt auf Instagram. Die Plattform kann in dieser Hinsicht als riesiges Forum für Inspiration – und manchmal auch für Motivation – betrachtet werden. Die zwei größten Herausforderungen sind, das Interesse der Nutzer*innen zu gewinnen und es zu behalten. Das Projekt eineinhalbGrad setzt dabei auf die Verknüpfung der Bedürfnisse junger Menschen mit dem Themenkomplex Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Der projekteigene Kanal erzeugt Nähe zwischen der Community und dem teilweise schwer verdaulichen Thema Klimaschutz. eineinhalbGrad vermittelt niederschwellig Klima-Botschaften sowie wissenschaftliche Erkenntnisse rund um die Klimakrise und zeigt im Rahmen der fortlaufenden Kampagne #einskommaklar vielfältige Perspektiven. Junge Stimmen kommen zu Wort, fragen nach und stellen Möglichkeiten des lokalen Engagements vor. Junge Engagierte und/oder Aktivist:innen teilen konkrete Ideen und Forderungen mit der Community. Aktuell werden im Rahmen der Kampagne nachhaltige Berufe bzw. Berufe mit Bezug zum Klimaschutz vorgestellt. In persönlichen kurzen Videos kommen Berufsgruppen zu Wort und berichten, was sie an einem typischen Arbeitstag machen, wie sie zu ihrem Beruf / Engagement kamen und was sie antreibt. Die Kampagne läuft und freut sich über weitere Akteur:innen, die sich und ihren Beruf vorstellen möchten.  Zudem regen regelmäßige Kategorien dazu an, die eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen und durch Nachhaltigere zu ersetzen. Komplexe Sachverhalte, die teilweise nur einem z.T. akademischen Kreis zugänglich sind, werden für die Zielgruppe niederschwellig und mit Bezug zur jungen Lebenswelt erklärt. In Zusammenarbeit mit dem Nachrichtenportal „Berliner Impulse“ wird dies in Kürze regelmäßig unter dem Titel Realitätscheck umgesetzt. Denn nur wer verstanden hat, worauf es beim Klimaschutz wirklich ankommt, kann letztlich auch klimagerecht handeln. Durch die vermittelten Inhalte können die Follower*innen selbstbestimmt eine eigene Haltung entwickeln, sich einbringen und aktiv werden. Der Anspruch des Kanals ist somit: Klimaschutz von allen und für alle. 

Selbstwirksamkeit durch Teilhabe

Wie können junge Menschen Forderungen an die Politik formulieren und wie kommen diese tatsächlich bei den Entscheider*innen an? Fest steht, gehört zu werden, steigert die Selbstwirksamkeit und dadurch die generelle Motivation, Dinge tatsächlich anzugehen. Die SINUS-Jugendstudie von 2020 verdeutlicht, dass der Klimawandel so gut wie alle jungen Menschen zwischen 14 und 17 Jahren beunruhigt. Sie wünschen sich mehr Teilhabe an politischen Prozessen und wollen gehört werden (Bundeszentrale für politische Bildung, SINUS-Jugendstudie 2020, Schriftenreihe Band 10531). Dies bestätigt auch die Arbeit im Projekt. eineinhalbGrad möchte daher weiterhin junge Menschen aktivieren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in jungen (digitalen) Communities fördern, denn immer dann, wenn viele Individuen handeln und den eigenen Handlungsspielraum nutzen, wird dies zum gesellschaftlichen Handeln. So können junge Berliner*innen Teilhabe erfahren, indem sie gemeinsam für ihre Themen einstehen, die politische Verantwortung mittragen und so Entscheidungen beeinflussen. Auch der Instagram-Kanal setzt hier an und zeigt auf, wie z. B. digitale Jugendbeteiligung oder Petitionen funktionieren. 
Lösungsansätze werden dabei im Projekt kritisch beleuchtet und auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft. Gleichzeitig regt der Kanal dazu an, Dinge einfach mal anzugehen. Diese beiden Blickwinkel spiegeln sich in allen Bausteinen des Projekts wieder: Der Unzufriedenheit junger Berliner*innen wird Raum gegeben und gleichzeitig wird ein optimistischer Blick eingenommen, der immer wieder aufzeigt wie und wo man sich engagieren kann.

Digitale und analoge Begegnungen fördern

In Zeiten von #SocialDistancing und unter den Bedingungen eines kurzfristig angeordneten Lockdowns wurde im Frühjahr 2020 binnen weniger Tage von „vor Ort” zu „digital” und vom Girls’ Day im Büro zu einem virtuellen Zukunfts-HangOut aus unseren Wohnzimmern umgesattelt. Unter dem Titel „Die Modewelt und Ich – Probleme und Ideen sammeln” wurden kollaborativ (kreative) Ansätze für eine nachhaltigere Zukunft erarbeitet und in einer virtuellen Realität nachgestellt. In diesem Jahr widmet sich der Girls’ Day im Projekt dem Themenspektrum Mobilitäts- und Stadtplanung: Während die Stadtplanung eher geschlechtsneutral ist, ist das Berufsfeld der Mobilitätsplanung weiterhin vermehrt männlich besetzt. Für eine zukunftsfähige, gerechte und feministische Stadtraumplanung braucht es jedoch diverse Blickwinkel. Junge Berlinerinnen können am 22. April 2021 ihren Blick für
Potentiale im eigenen Kiez schärfen, einen Einblick in konkrete Methoden sowie Ansätze der Branche erhalten und so Lust bekommen, die Stadt von morgen zu planen. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. 
Darüber hinaus wurde das Jahr 2020 mit einer Plakatkampagne im Berliner Stadtraum abgerundet, die in zielgruppengerechter Sprache auf drei Plakaten, die Aufmerksamkeit auf die Klimakrise lenkte. 
Doch eineinhalbGrad ist nicht nur online aktiv, sondern versucht in 2021 – sofern die Pandemie es zulässt – echte Begegnungen und Austausch zu ermöglichen. Im Sommer ist eine Open-Air-Aktion auf dem Tempelhofer Feld geplant. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass die Pandemie in 2021 wieder analoge Begegnungen zulässt.
Das Projekt eineinhalbGrad wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz umgesetzt.

Autorinnen: Hanna Lückmann & Vivienne Moise

Webseite: eineinhalbgrad.de
Instagram: @eineinhalbGrad
Bildungsmaterial: eineinhalbgrad.de/bildungsmaterial

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