Der Zweite Weltkrieg begann vor fast 75 Jahren, der Mauerbau liegt mehr als 50 Jahre zurück, die deutsche Einigung ist schon fast 25 Jahre her. Für viele Erwachsene – darunter Lehrer_innen, außerschulische Bildner_innen – ist zumindest die Nachkriegszeit oder die deutsche Teilungsgeschichte noch sehr gut im Gedächtnis verankert. Sie sind durch persönliche Erfahrungen und Schicksale auf die eine oder andere Weise damit verbunden. Vielen Jugendlichen dagegen fehlt dieser direkte, persönliche Zugang zur Geschichte des 20. Jahrhunderts. Sie wurden nach dem Mauerfall geboren und eignen sich ihr Grundwissen über die zentralen Gewalt- und Diktaturerfahrungen der jüngsten Vergangenheit – in nationaler und transnationaler Perspektive – noch immer, teilweise in der Familie, hauptsächlich in der Schule mithilfe von zum Teil noch immer nicht aktualisierten Lehrbüchern an.