Unser #netbeat. Ein kurzer Wochenrückblick der KOOPERATIVE BERLIN über Trends und Facts aus Netzpolitik, Medien, digitaler Bildung, Politik und Zeitgeschichte. Kuratiert von uns für euch. Diese Woche geht’s um die Verteidigung der Pressefreiheit, 100 Tage politische Krisenstimmung und freie Fahrt.
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Schlechte Nachrichten für die Pressefreiheit
Was haben Trump, Erdogan und Kaczynski gemeinsam? Sie alle sind demokratisch gewählte Politiker und sie alle gehen ganz öffentlich mit ihrer Abneigung gegenüber den Medien um. Reporter*innen werden wahlweise ausgeschlossen, eingesperrt oder ihre Berichterstattung als Fake News beschimpft. Dass Journalist*innen und Politiker*innen nicht immer ein einfaches Verhältnis haben ist nichts Neues. Die Tatsache, dass immer mehr Demokratien weltweit die Pressefreiheit nicht mehr ganz so ernst nehmen hingegen schon.
Laut der jährlich veröffentlichten Rangliste des Vereins Reporter ohne Grenzen (ROG) hat sich die Lage für Journalist*innen in zwei Dritteln der 180 untersuchten Länder im vergangenen Jahr verschlechtert. Das läge u.a. auch daran, dass führende Politiker*innen in demokratischen Ländern mit schlechtem Beispiel vorangingen, meint ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske. In Deutschland (Platz 16) bleibt die Situation im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Neue Gesetzesvorschläge – wie etwa Justizminister Maas‘ Initiative zur Löschung von Fake News in Sozialen Netzwerken, die Vorratsdatenspeicherung und neue Überwachungsmaßnahmen – sind laut ROG Grund zur Besorgnis. Auch Initiativen wie der gerade begangene Internationale Tag der Pressefreiheit warnen vor einer möglichen Beschränkung der Pressefreiheit.
Kommentiert von Merlin Münch
#trump100
100 Tage im Amt. 100 Tage schlecht frisiertes Haar und viel orangefarbene Fake-Bräune. Aber vor allem: 100 Tage politische Krisenstimmung. Trump ist es in seiner erst kurzen Amtszeit immer wieder gelungen, kollektives Entsetzen auszulösen: von der Missachtung der politischen Etikette, über ‚alternative Fakten‘, #muslimban und #americafirst – um nur einen kleinen Teil dessen, was sich unter Trump in den USA und auf dem globalen politischen Parkett ereignet hat, zu benennen.
Doch was denken US-Amerikaner über die vergangenen 100 Tage?
Zeit Online stellt seit Beginn des Jahres in der eigenen Instagram-Galerie Beiträge aus, die genau diese Frage beantworten. Versehen mit dem Hashtag #trump100 berichten US-Bürger beider Lager – Fürsprecher wie auch Gegner – was die Präsidentschaft Trumps für sie bedeutet.
Von Westwood zum LAX in 6 Minuten
Marsmissionen, Cyborgs, Hyperloop und (autonome) Elektroautos: Elon Musk gilt mit seinen immer neuen, cleveren und meist radikalen Ideen bisher als Visionär. Als Zukunftsgestalter und Weltveränderer.
Mit seinem neuesten Streich könnte er jedoch unter Umständen über das Ziel hinausgeschossen sein. Musks Boring Company möchte unterirdisch Autos in einem riesigen Tunnelkomplex auf Schienen fahren lassen, um oberirdisch Staus zu vermeiden. Damit soll es möglich sein, mit dem Auto unglaublich schnell von A nach B zu gelangen.
Im Wired-Interview erklärt der Tunnelbau-Experte Manfred König, welche Schwierigkeiten damit verbunden sind. In Deutschland kennen wir ähnliche. Beispiel Stuttgart 21: ein riesiger, kaum zu bewältigender Aufwand, sowohl finanziell als auch logistisch. Und die Frage, ob damit überhaupt modernen Verkehrsproblemen vorgebeugt werden kann, bleibt offen. Gleichzeitig merkt König jedoch an, dass Elon Musks Ideen in der Vergangenheit häufig größenwahnsinnig und unausgereift wirkten, sich im Nachhinein jedoch als sinnvoll und vor allem durchdacht herausstellten.
Außerdem lesenswert:
– Mit Konsum aus der Krise? (netzpolitik.org)
– 20 Jahre AIM – eine Liebeserklärung (mashable)
– Der Facebook-Faktor (sz.de)
Tags: Pressefreiheit, trump100, The Boring Company
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