Maja Manczak ist Model und Instagram-Bloggerin und seit knapp zwei Monaten Teil des Auf Klo Teams. Die KOOPERATIVE BERLIN produziert das YouTube Format „Auf Klo“ für funk, dem Online-Medienangebot der ARD und des ZDF für Jugendliche und junge Erwachsene. Bei „Auf Klo“ begrüßen Eda Vendetta und Lisa Sophie Laurent jede Woche einen neuen Gast und reden über Freundschaft, Sex, Liebe, Zukunft, Ernährung, Karriere – und was es sonst immer so auf Klo zu besprechen gibt – denn dort findet das Talkformat statt.
Wie Maja zu „Auf Klo“ kam, dabei mehr Vetrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickelte und versucht weniger Angst vorm Scheitern zu haben, erzählt sie uns im Interview.

Hi Maja, hast du schon vorher in Berlin gelebt?
Eigentlich wohne ich mit Freunden in Oldenburg, aber seit zwei Monaten bin ich in Berlin, weil ich hier mein Praktikum bei dem YouTube Kanal „Auf Klo“ absolviere.

Wie kam es, dass du dich bei „Auf Klo“ beworben hast?
Im Mai diesen Jahres wurde ich zum Interview bei „Auf Klo“ eingeladen, da ich 2017 an der Castingshow „Germanys Next Topmodel“ teilgenommen habe. Zusammen mit Edda Vendetta hinterfragte ich die Castingshow GNTM, in Bezug auf Themen wie Feminismus und Body Shaming kritisch. Seitdem kenne ich das Format und es hat mir schon bei den Dreharbeiten zur Folge Ex-Kandidatin über GNTM – Was steht WIRKLICH im Vertrag? wahnsinnig Spaß gemacht Teil von „Auf Klo“ zu sein!
Mich begeistert das Konzept und die Auseinandersetzung mit aktuellen und kontroversen Themen und ich war gerade auf Suche nach einer sinnvollen, tiefgründigen Bereicherung für mein Leben und meine berufliche Laufbahn, also fragte ich direkt, ob noch Moderator*innen oder Praktikant*innen gebraucht werden. Ich schrieb eine Bewerbung und wurde zum Vorstellungsgespräch, mit der Erfinderin von „Auf Klo“ Lydia, eingeladen. Als ich die Zusage bekam, konnte ich es erst gar nicht glauben! Ich habe es mir sehr gewünscht, dachte aber, dass meine Chancen sehr gering sind, weil ich nie zuvor im sozialen oder feministischen Bereich gearbeitet habe.

Wie gefällt dir die Arbeit?
Der Dreh zum Thema Feminismus und Modeln für „Auf Klo“ war erfrischend und sehr positiv im Vergleich zu den Dreharbeiten für GNTM. Ich wurde nie zuvor mit der Absicht interviewt eine positive Message an Mädchen und junge Frauen weiter zu geben und das hat in mir ein Gefühl der Leere verursacht. Denn es gibt so viele Dinge über die wir uns einfach mal öfter auf eine coole, frische und für Jugendliche ansprechende Art unterhalten sollten! Oft einfach nur um Tabus zu brechen und die Möglichkeiten auf Diskussionen erst ein mal zu öffnen.
Von daher lenkte meine erste Erfahrung mit „Auf Klo“ mein Interesse wieder Richtung Medien und mittlerweile, nach zwei Monaten hier, sehe ich mich in der Zukunft in diesem Bereich, d.h. bei Formaten mit Bildungsauftrag mitzuwirken und die Inhalte mitzuentwickeln.

Was hat dich besonders interessiert?
Eine Frage die ich mir seit Beginn des Praktikums gestellt habe war: wie entscheide ich welche Inhalte die größte Bedeutung haben und was letztendlich in der Sendung zu sehen ist?
Um es zu verdeutlichen: eine fertige Folge, die bei YouTube zu sehen ist ist durchschnittlich 8 Minuten lang.
Die ungeschnittenen Interviews bzw. das Rohmaterial haben jedoch meist eine Länge von mindestens einer Stunde.
Zu beinahe jedem Thema gibt es hunderte Fragen, die einem auf der Zunge brennen. Man könnte sich über alles lange unterhalten, das ist den Zuschauer*innen aber nicht zumutbar und wird letztendlich auch mit weniger Klicks und einer kleineren Reichweite bestraft. Wie sucht man also aus, was dem Publikum am meisten bringt?
Ich lernte: Das hängt einerseits einfach mit vom subjektiven Gefühl der Regisseurin ab, andererseits mit den Erfahrungswerten mit dem Format und Medien insgesamt.
Die Last zu entscheiden erscheint mir recht groß, handelt es sich bei „Auf Klo“ meistens um persönliche Geschichten und subjektiven Gefühle, denen man gerecht werden möchte.

Was nimmst du aus deinem Praktikum mit?
Ich würde noch nicht behaupten, dass ich durch die zwei Monate Praktikum bereits in der Lage bin, redaktionelle Entscheidungen zu fällen, aber ich bin auf dem richtigen Weg mehr Sicherheit und Vertrauen in meinen eigene Fähigkeiten zu entwickeln. Am meisten tragen die Feedback-Gespräche, die ich immer wieder mit Maria, der Projektleiterin bei Auf Klo hatte, bei.
Sie ist nicht viel älter als ich und kann meine Gefühle, Vorstellungen und Probleme nachvollziehen. Ich fühle mich von ihr verstanden. Sie hat schon viele Erfahrungen gesammelt, von denen zu hören, hat mir viel Mut macht. Maria hat mir auf jeden Fall geholfen das Tempo aus meinen Erwartungen rauszunehmen.
Es ist ein Prozess im Leben, nicht nur bei der Arbeit, sich in den eigenen Meinungen und Entscheidungen sicherer zu fühlen.
Ich ziehe daraus, dass es ein Gleichgewicht aus Geduld mit sich selbst und trotzdem Herausforderungen und schwierigen Aufgaben stellen benötigt, um daran zu wachsen, trotz der Angst vorm Scheitern.

Die Folge von Auf Klo mit Maja findet ihr hier.

Was Maja sonst noch so mag?

Bücher:
Homo Deus – Yuval Noah Harari
Eine kurze Geschichte der Menschheit – Yuval Noah Harari
Die Kunst des klugen Fragens – Warren Berger

Musik:
Astrix – Vicious Cycles
Chaka Demos & Pliers – Tease me
Marilyn Manson

YouTube:
Jenny Mustard and the Mustards
Pewdiepie
The School of Life

Filme/Serien/Dokus:
Rick and Morty
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