Diese Woche versucht der #netbeat gleichzeitig in die Zukunft und die Vergangenheit zu schauen. Wie könnte beispielsweise kreative Arbeit aussehen, wenn sie auch richtg bezahlt würde? Wie können wir Wissen zeitgemäß visualisieren? Und was ist passiert als zwei Fischer auf dem offenen Meer verschwanden? Das und mehr im: #netbeat. Für euch wöchentlich kuratiert von den Kooperateuren. Das Beste aus Netzpolitik, Kultur, Medien, digitaler Bildung, Politik und Zeitgeschichte.

Arbeit: #saynotospec – Kreative Arbeit muss bezahlt werden.

von Laura Casadevall

Umsonst zu arbeiten ist in der Kreativbranche irgendwie fast schon normal. Kostenlose Pitches, in denen kreative Ideen präsentiert werden, sind an der Tagesordnung. Das ist falsch und immer mehr Agenturen wehren sich dagegen, ihre Arbeit kostenlos anzubieten. Denn nicht nur für Agenturen und andere kreative Dienstleister ist diese Arbeitspraxis schlecht. Auch die Kunden profitieren auf lange Sicht nicht von der unbezahlten Arbeit, denn sie verhindert, dass sich langfristige Beziehung auf gegenseitigen Vertrauen aufbauen.
Die Agentur Zulu Alpha Kilo hat nun ein sehr unterhaltsames Video produziert, was schön veranschaulicht wie absurd die Anfragen teilweise sind. Unter dem hashtag #saynotospec wird das ganze auch auf Twitter diskutiert.

Bildung: Vom Baudiagramm zum Netzwerk – wie sich die Darstellung von Wissen verändert

von Jördis Dörner
Eine uralte Frage der Menschheit „wie stellen wir Wissen und Zusammenhänge visuell dar?“ wurde lange Zeit mit dem klassichen Baumdiagramm beantwortet. Organigramme oder Familien-Stammbäume sind zwei Beispiele von vielen. Doch die Darstellung verhindert das Erkennen von komplexeren Zusammhängen und vereinfacht häufig etwas, was nicht zu vereinfachen ist. Mehr und mehr werden Baumdiagramme deshalb abgelöst durch eine Visualisierung von Wissen durch Netzwerke. Anhand unterschiedlicher Visualisierungen aus wissenschaftlichen Bereichen erläutert Manuel Lima in seinem Ted Talk, wie sich durch dieses Umdenken eine neue Synthax der Darstellung von Wissen herauskristallisiert. Auch die Kunst und Künstler_innen bedienen sich vermehrt dieser Form der Visualierung, um die Komplexität der heutigen Welt darzustellen. Dafür prägt Lima den Begriff „Networkism“.

Zeitgeschehen: Der gar nicht so alte Mann und das Meer

von Merlin Münch
Zwei Fischer setzen vor der Küste Mexikos einen Notruf ab und verschwinden kurz darauf von der Erdoberfläche. Vierzehn Monate später taucht einer von ihnen auf den Marshall Inseln wieder auf. Zunächst meidet Salvador Alvarenga jeglichen Kontakt zu Öffentlichkeit, lehnt Interviewtermine ab. Der Journalist Jonathan Franklin konnte schließlich zu ihm vordringen und schrieb seine Geschichte auf. Sie beschreibt den Kampf eines Mannes gegen den Wahnsinn, die Einsamkeit und den Tod. Einen Auszug konnte man am vergangenen Wochenende im Britischen Guardian lesen. Nehmt euch also eine halbe Stunde Zeit, macht euch einen Tee oder gießt euch zwei Schnäpsken und freut euch, dass es zum Abendessen keine Quallen gibt.
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Zeitgeschichte: Stimmen des GULAG.

von Lisa Schank
Nach der Machtübernahme der NSDAP emigrierten ca. 5 000 deutsche Kommunist_innen in die UDSSR. Die vermeintliche Sicherheit im „Vaterland der Werktätigen“ währte jedoch nur kurz. Im Rahmen der „Großen Säuberung“ Stalins setzte auch eine Verhaftungswelle gegen deutsche Emigrant_innen ein; beinahe 70 % wurden verhaftet und lebten bis zu 20 Jahre in russischen Lagern.
Der Historiker Meinhard Stark beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Schicksalen dieser Menschen. Er hat Überlebende und ihre Familien befragt und mehrere Bücher zum Thema veröffentlicht. Das umfangreiche Material, das dadurch entstanden ist, wurde am 28. Oktober 2015 der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur übergeben und ist ab jetzt vor Ort recherchierbar.
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Bildnachweis:  flickr manhhai   CC BY 2.0

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Sprache: Übersetzung von Muttersprachler_innen

von Jessica Steglich
Ein kleiner, goldwerter Tipp an Sprachaffine. Auf der Internetseite Lang-8 kann man Texte in einer anderen Sprache hochladen und von Muttersprachler_innen korrigieren lassen. Das ganze passiert kostenlos und unverbindlich. Als Gegenleistung kann man selbst hin und wieder einen Text auf Deutsch korrigieren…Damit wird die Übersetzung des Lebenslaufs oder einer Bewerbung um einiges einfacher.

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