Digitaler Hass

„Die braucht n richtig fetten Schwanz, damit die wieder klar kommt“.
So gelesen auf YouTube. Und das ist kein Einzelfall. Sexismus in Reinform. In den Kommentarspalten diverser Videos.
Frauen die bei YouTube über sexuellen Missbrauch berichten, werden mit den Worten „Dich will doch sowieso niemand ficken“ konfrontiert.
Die harmloseste Variante wäre da noch der typische Onkel Helmut (Klaus, Manfred oder wer auch immer es bei euch ist), der gerne sexistische Witze postet, die man eher in einer Dorfkneipe anno 1962 vermuten würde: „Warum Haben Frauen 4 Lippen? 2 zum Blödsinn quatschen, 2 zum wiedergutmachen“. Haha…Am Ende bleibt immer die gleiche Frage: „Reagiere ich da drauf? Und wenn ja, wie??“,. Das von der KOOPERATIVE produzierte Format Auf Klo hat eine Antwort für euch!

Was ist „Hate Speech“?

Zunächst einmal muss man natürlich identifizieren und benennen, was man da vor sich hat. Sogenannte „Hate-Speech“ kann viele verschiedene Formen haben. In Zeiten, in denen einschlägige Parteien vor „Gendermainstreaming“ warnen und eine Familienpolitik betreiben, die die Frau zurück in alte Rollenmuster wünscht, hat sich eine Art Kultur des systematischen Anti-Feminismus in den sozialen Medien etabliert.
Natürlich lässt sich diskutieren, ob das erste oben genannte Beispiel Hate-Speech ist und das zweite bloß ein geschmackloser Witz, den man mit den Worten:“Onkel Helmut ist halt so“ abtun kann.
Doch die Frage ist müßig. Denn was gleich bleibt, ist die Botschaft. Und die ist oft sehr simpel: Frauen sollen ihre Klappe halten. Was aber, wenn sie das eben nicht tun?

Was tun gegen #Sexismus?

Das Schweigen der Masse kann von außen als Legitimation solcher Aussagen gelesen werden. Deshalb haben wir für „Auf Klo“ die Kampagne #sexismusrunterspülen ins Leben gerufen. Vom 29. Oktober bis 10. November 2017 sind alle, die auch finden, dass Sexismus und Hass nicht verhandelbar sind, aufgerufen, einem Post, einem Video oder Blogartikel mit #sexismusrunterspülen und dem Klo-Emoji zu kontern. Auf YouTube, Facebook, Instagram oder wo ihr sonst noch solche Scheiße findet.
Es gilt die Kommentarspalte zurückzuerobern! Die digitale Diskussion aktiv mitzugestalten. Und mit lauter Stimme aufzutreten, wo Gruppen marginalisiert werden! Macht mit! Gemeinsam lassen wir uns nicht unterkriegen!
Zum Einstimmen gibt es hier bereits unser Auftaktvideo. Weitere folgen in Kürze. Stay tuned!

 

 

 

Von Laura Lammer

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