Bloggen als Schulfach gibt es zwar (noch) nicht, aber warum nicht einen Blog in den Unterricht integrieren? Zu diesem Thema wollten wir mehr wissen und einen Austausch anstoßen. So luden wir vergangene Woche für die Werkstatt der Bundeszentrale für politische Bildung Lehrende und Bloggende aus ganz unterschiedlichen Arbeits- und Themenbereichen zum Bildungssalon „Blogs in der Bildungsarbeit“ ein.
Warum denn nun Blogs im Unterricht?
Blogs machen aktiv
Blogs lassen sich wunderbar im projektorientierten Unterricht nutzen. Die Schülerinnen und Schüler von heute sind als Digital Natives mit einem solchen Format recht leicht abzuholen – es ist ihnen aus ihrem Alltag außerhalb der Schule vertraut. Es aktiviert sie, lockt sie aus der Reserve, macht sie von Lernstoff-Empfängern zu Inhalts-Produzenten. Wer Themen nicht nur rezipiert, sondern sie aktiv verarbeitet, setzt sich intensiver und nachhaltiger mit ihnen auseinander. Die Lernenden schauen am Ende mit Stolz auf ihr Gemeinschaftswerk, was noch dazu cool ist und online leicht geteilt werden kann.
Medienkompetenzvermittlung als willkommener Nebeneffekt
Ein Blog vereint verschiedene mediale Formate, aus denen die Schülerinnen und Schüler für ihre Aufgabe schöpfen können – Texte, Verlinkungen, Bilder, animierte gifs, Videos … Ganz nebenbei schult ein Blog ungemein die sowieso schon grundsätzlich vorhandene Medienkompetenz und sensibilisiert für wichtige Aspekte:
Thema Urheberrecht etwa – (auf welche Weise) darf ich die Werke anderer nutzen, wie muss ich sie kennzeichnen? Oder Datenschutz – wie gehe ich mit den Daten Dritter um? Kann ich einfach ein Foto meines Kumpels online stellen, seinen Namen nennen, oder brauche ich seine Erlaubnis? Auch der Bereich Sicherheit im Netz wird berührt – wie richte ich vielleicht für bestimmte Inhalte einen Passwortschutz ein? Wie geht das technisch und wieso ist das notwendig?
Blogs für alle
Einen Blog anzulegen ist nicht schwer und auch für Laien machbar. Es gibt kostenfreie Versionen, die den Nutzer in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum ersten eigenen Blog führen. Die technische Minimalanforderung für den Unterricht ist ein Internet-Arbeitsplatz.
Und das Schönste ist: So ein Blog ist für jedes Fach und jedes Thema denkbar. Vielleicht hat man dabei am ehesten die Nutzung im Deutsch- oder Geschichtsunterricht im Sinn. Aber wie toll wäre denn ein Chemieblog, auf dem es zischt und knallt? Oder ein Sportblog, auf dem die Tanz-Choreos der letzten Unterrichtsstunde gezeigt oder die besten Spielzüge des Schulfußballturniers skizziert werden?
Wie komme ich zum eigenen Blogprojekt?
Wer nun Blut geleckt hat, dem sei der bald erscheinende Gastbeitrag der werkstatt.bpb.de „In zehn Schritten zum unterrichtsbegleitenden Blog“ ans Herz gelegt. Außerdem in der Mache ist eine Zusammenstellung von Tipps einer Lehrenden, die kürzlich erfolgreich ein Blogprojekt in ihrem Deutschunterricht durchgeführt hat. Inklusive Interviews. Wenn Sie hier nichts verpassen wollen, abonnieren Sie am besten den Werkstatt-Newsletter oder folgen Sie der Werkstatt in den Sozialen Medien.
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Von Birgit Frost
Tags: Werkstatt_bpb, Digitale Bildung, Bildungsangebot, Medienbildung, Blog, Bildung
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